Giorgio Tuti antwortet
«Hilfe im Wandel»
Die Digitalisierung verändert auch den öV. Was macht der SEV, um seine Mitglieder zu unterstützen?
In den nächsten Jahren werden zahlreiche Berufsbilder durch die Digitalisierung und Automatisierung verändert; das trifft auch den Transportsektor. Der SEV kann und will sich nicht gegen diese Entwicklung stellen. Es ist aber klar, dass die Arbeitnehmenden und ihre Gewerkschaften in den Wandel einbezogen werden müssen. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Mitarbeitenden mitgenommen werden auf dem Weg des Wandels und nicht auf der Strecke bleiben.
Der SEV setzt sich dafür ein, dass die Digitalisierung bei GAV-Verhandlungen stets auch auf der Verhandlungsagenda steht, vor allem um den Schutz der Mitarbeitenden zu erhöhen. Der SEV handelt mit den Unternehmen beispielsweise aus, welche Daten sie erheben und für die Personalbeurteilung verwenden dürfen. Bei der SBB haben wir bei den letzten GAV-Verhandlungen das «Recht auf Nichterreichbarkeit» verankert und einen Digitalisierungsfonds ins Leben gerufen.
Aus diesem Fonds heraus ist nun auch das «Bistro digital» entstanden – eine Informations- und Austauschplattform. Das Bistro digital soll Mitarbeitende der SBB dabei unterstützen, besser mit den Veränderungen umzugehen und arbeitsmarktfähig zu bleiben. Daher werden auf der Plattform neben wertvollen Expert:inneninformationen und Erfahrungsberichten auch individuelle Beratungen in Form von kostenlosen Coachings angeboten oder mit den sogenannten Treffpunkten die Möglichkeit, sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen unter professioneller Moderation zu einem spezifischen Thema auszutauschen. Das Bistro digital steht in den Startlöchern und wird ab Mitte August allen SBB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Wir werden noch ausführlicher darüber informieren.
Giorgio Tuti, Präsident SEV