Bahnrestauration
SBB, RhB, MGB in der Pflicht
Wegen Covid-19 sind in den SBB-Zügen seit dem 14. März alle rund 100 Speise- und Bistrowagen der Elvetino AG geschlossen. Wer von den ca. 720 Mitarbeitenden über 60-jährig ist, ist bis 26. April freigestellt. Die übrigen mussten am 15./16. März die Esswaren aus den Wagen räumen und werden laufend zum Reinigen der Wagen aufgeboten. Alle müssen täglich von 8 bis 18 Uhr telefonisch erreichbar sein und um 11 und 17 Uhr auf ihrem Elvetino-Smartphone die Mitteilungen checken. Bis am 26. April zahlt die SBB für alle den Lohn voll weiter. Wer im Stundenlohn angestellt ist, erhält den Durchschnittslohn der letzten 12 Monate. Was ab dem 27. April gelten soll, wird zurzeit noch verhandelt. SEV und Unia haben den von Elvetino beantragten Zwangsurlaub von 5 bis 10 Tagen abgelehnt, zumal Elvetino im Gegenzug keinen Kündigungsschutz versprechen wollte. Elvetino hat am Freitag Kurzarbeit beantragt und will vorläufig die vollen Löhne auszahlen. «Dies ist jedoch nur möglich dank der Unterstützung unseres Mutterhauses», teilte Elvetino dem SEV mit. «Dem Elvetino-Personal das bescheidene Einkommen zu senken, damit Covid-19 die SBB – die dem Bund gehört – weniger kostet, wäre schäbig», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Mario Schmid.
Bescheidene Löhne haben auch die Speisewagenstewards im Glacier Express. Für sie hat ihre Arbeitgeberin, die Panoramic Gourmet AG, Kurzarbeit beantragt, weil die Glacier-Express-Züge wegen Covid-19 nicht mehr verkehren können. Der SEV fordert von der RhB und der Matterhorn Gotthard Bahn, die den Glacier Express gemeinsam betreiben, dass sie die Kurzarbeitsentschädigungen der Stewards auf 100% des Lohnes ergänzen.