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Elvetino

Pensenreduktion – eine gute Lösung

Der Personalbedarf von Elvetino in Mailand wird ab 2018 drastisch sinken – diese Mitteilung war ein Schock für die 85 Mitarbeitenden in Mailand. Der SEV konnte jedoch zusammen mit Elvetino eine gute Lösung finden.

85 Elvetino-Mitarbeitende treten ihre Dienste am Bahnhof Milano Centrale an.

Das Bahngastronomie-Unternehmen Elvetino hat den Zuschlag für TGV Lyria (TGV-Züge Schweiz – Paris) nicht mehr erhalten und daher entschieden, sich auch aus dem Bewerbungsprozess für die SVI-Züge (Società Viaggiatori Italia) zwischen Mailand und Paris zurückzuziehen. Zudem werden die ETR-Züge auf der Simplonstrecke künftig mit Trenitalia-Kompositionen bedient. Aus diesen Gründen wird Elvetino in Mailand künftig weniger Personal benötigen.

Bei der Personalversammlung Ende September diskutierte das Personal eine solidarische Lösung: einer Pensenreduktion über den gesamten Personalkörper. Die Mitarbeitenden von Elvetino in Mailand haben alle Schweizer Arbeitsverträge und Schweizer Löhne, deshalb ist eine Pensenreduktion für sie verkraftbar und kann Kündigungen verhindern.

Erfreuliche Verhandlung

In der Verhandlungsrunde vom 25. Oktober zeigte sich Elvetino kooperativ. Der SEV konnte unter der Leitung von Gewerkschaftssekretärin Regula Pauli folgende Lösung aushandeln: Alle Pensen werden um 20% gekürzt, ein Pensum muss aber mindestens 60% betragen. Wer dies ablehnt, erhält ein Angebot für einen Dienstortwechsel nach Basel oder Lausanne, wo ein Vollzeitpensum weiterhin möglich ist. Nur wer auch dies ablehnt, erhält die Kündigung. «Mit dieser Lösung sind wir sehr zufrieden», sagt Regula Pauli. «Elvetino hat gut reagiert», findet sie. So habe das Unternehmen auch Hand geboten, um die ETR-Leistungen nach Mailand zurückzuholen; diese werden zur Zeit von Basel und Genf aus bedient.

«Wir sind froh, dass alle Mitarbeitenden ihre Stelle bei Elvetino behalten können. Elvetino ist uns in diesen Verhandlungen sehr entgegengekommen», freut sich Regula Pauli. Denn ein Dienstortwechsel in die Schweiz oder ein Übergang zum neuen Betreiber der SVI-Züge – LSG Sky Chefs, mit Dienstort Paris – hätte ebenfalls einschneidende Konsequenzen für die Mitarbeitenden zur Folge. Heute, am Donnerstag, 9. November, wird Regula Pauli die Lösung an einer weiteren Personalversammlung präsentieren. Die Änderungen werden auf Ende Jahr umgesetzt.

Karin Taglang