Personal und Gewerkschaften machen Druck auf die Politik
Officine: Taten statt Worte!
Personalvertreter des SBB-Werks Bellinzona übergaben dem Präsidenten des Kantonsparlaments am 17. Oktober eine Petition und sprachen anschliessend bei der Tessiner Regierung vor. Beide Male forderten sie die Politiker auf, bei der SBB energischer als bisher darauf zu pochen, dass sie ihre Versprechen einhält.
Bei beiden Treffen stellten die Personalvertreter die Arbeitsplätze ins Zentrum. «Diesbezügliche Sorgen sind mehr als berechtigt, denn seit 2013 hat das SBB-Werk 130 Stellen und 90000 Stunden an Arbeitsvolumen verloren», sagt Gewerkschaftssekretär Pascal Fiscalini, der in der Personaldelegation den SEV vertrat. «Bei der ganzen Diskussion über die Zukunft der Officine ist der Erhalt der Arbeitsplätze der entscheidende Punkt, nicht die Standortfrage. Das Personal erwartet von der Regierung, dass sie sich für seine Interessen und die des ganzen Kantons einsetzt. Leider hat sie am 18. Oktober bei ihrem Treffen mit der SBB noch nicht die Garantien erhalten, die das Personal und die Gewerkschaften beruhigen könnten: nämlich dass die SBB die Verträge einhält, die sie bei der Gründung des Kompetenzzentrums für Bahntechnologie abgeschlossen hat. Und dass sie explizite Garantien zum Arbeitsvolumen in den Officine bis 2026 abgibt.»
Vor dem Treffen mit der Regierung überreichten die Personalvertreter dem Präsidenten des Tessiner Grossen Rats, Walter Gianora, die Petition mit dem Titel «Die SBB muss die Verträge einhalten», unterschrieben von 347 Mitarbeitenden der Officine. «Die Zeit, in der die politischen Instanzen der SBB Fragen stellten, ist abgelaufen. Nun ist es an der Zeit, dass die Politik die offenkundigen Widersprüche des Ex-Regiebetriebs verurteilt und konkret etwas dagegen unternimmt», erklärte Gianni Frizzo, Präsident des Vereins «Hände weg von den Officine», bei der Petitionsübergabe.
Das Personal erwartet vom Parlament und von der Regierung auch, dass sie zum künftigen Standort des Kompetenzzentrums für Bahntechnologie rasch die bestellten Kommissionsberichte vorlegen und eine Entscheidung treffen.
frg/Fi