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Damit der Wettbewerb nicht überbordet

4000 Unterschriften zur Busausschreibung des Kantons Jura

4000 Unterschriften haben SEV und Syndicom zur Busausschreibung im Kanton Jura gesammelt! Die Übergabe an den Kanton fand gestern Mittwoch statt.

Die Petition unterstützt die Forderung von SEV und Syndicom, die Ausschreibung mit Auflagen zum Schutz der Anstellungsbedingungen zu verknüpfen. «Offerierende Unternehmen sollen einen GAV abschliessen und vor allem die branchenüblichen Löhne und Arbeitszeiten einhalten müssen», erklärt SEV-Gewerkschaftssekretär Jean-Pierre Etique. Er ist für die Chemins de fer du Jura (CJ ) zuständig, die heute zwei Buslinien im Kanton Jura betreiben. «Falls die tägliche Fahrzeit steigt, leidet die Sicherheit», warnt Etique. «Zudem sichern die heutigen Betreiber Postauto und CJ Arbeitsplätze in der Region, und zwar auch im Fahrzeugunterhalt.»

Der Jura ist kein Einzelfall: «Überall in der Schweiz wollen zurzeit Kantone Linien ausschreiben, weil sie sich davon substanzielle Einsparungen bei ihren Verkehrsbudgets erhoffen», sagt SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger. «Die Verantwortlichen müssen sich bewusst sein, welche Folgen diese Politik hat.»

«Die 4000 Unterschriften zeigen, dass die jurassische Bevölkerung mit dem heutigen Angebot zufrieden ist und weiss, was auf dem Spiel steht», sagt Jean-François Donzé, Regionalsekretär von Syndicom. Für die Qualität und Sicherheit des öV und für Arbeitsplätze in der Region mit anständigen Löhnen und Arbeitsbedingungen setzen sich auch Kantonsparlamentarier mit politischen Vorstössen ein.

vbo/Fi

Kommentare

  • Willi Pfeiffer

    Willi Pfeiffer 16/12/2019 09:32:17

    Im falle einer neuvergabe der vekehrsleistungen an ein billigeres unternehmen besteht nicht nur die gefahr von arbeitsplatzverlusten der bisherigen Chauffeure, sondern auch eine Retourkutsche für den Kanton Jura, weil dieser weniger Steuereinnahmen infolge niedrigerer löhne einnimmt und zudem mitunter sogar mehr Sozialleistungen erbringen muss.