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Zugverkehrsleiter:innen

ZVL: angespannte Personalsituation, vor allem in der BZ Olten

Die BZ Mitte in Olten spielt für den Bahnverkehr eine grosse Rolle. Foto: www.eizo.ch.

Seit längerer Zeit hat die SBB Mühe, die vorgesehenen Klassen für Zugverkehrsleiter:innen (ZVL) genügend zu füllen. Trotz grossen Anstrengungen führt das insbesondere in der Betriebszentrale Olten seit Längerem zu einer angespannten Personalsituation. Ebenfalls angespannt ist die Situation im Rangierbahnhof Muttenz.

In der BZ Olten musste bereits 2022 mit einer sogenannten Arbeitsorganisation (AO) gelb gearbeitet werden. Da nicht alle Stellen besetzt waren, musste die AO den Unterbeständen angepasst werden. In einem zweiten Schritt reagierte man auf die noch kritischere Situation mit AO gelb plus. Dem SEV wurde in Gesprächen von der Leitung immerhin stets versichert, dass die nicht besetzbaren Stellen nicht abgebaut werden sollen.

Für 2023 kommunizierte die Führung transparent, dass auch im optimalen Fall bei Ausbildungen etc. die Normorganisation nicht erreicht werden kann, da sicher weiterhin nicht genügend Personal dafür da sein werde. Man versucht jetzt mit verschiedenen Massnahmen, eine Verbesserung zu erzielen, unter anderem mit Stagiaires aus anderen BZ, verbesserten Einteilungen, um die Zufriedenheit zu steigern etc. Ziele sind möglichst wenig Abgänge und eine bessere Rekrutierung. Aktuell können zudem die ZVL-Ausbildungsklassen wieder etwas besser gefüllt werden.

SEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huber, der für SBB Infrastruktur zuständig ist, anerkennt die Bemühungen der Leitung gerade in Olten. «Eine längere Phase mit Unterrekrutierung führt aber zwangsläufig zu Problemen. Es ist zu hoffen, dass der aktuelle Trend zu volleren Klassen anhält und diese auch möglichst durch die Ausbildung kommen und dabeibleiben. Wenn man aber vergleicht, wie die Division Personenverkehr z. B. bei Engpässen beim Lokpersonal reagiert hat, gibt es noch einige Möglichkeiten für Verbesserungen für das Personal, die bei SBB Infrastruktur bisher nie zur Diskussion standen. Für Olten spielt zudem die fehlende Regionalzulage sicher eine Rolle.»

SEV
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Kommentare

  • Andreas

    Andreas 20/02/2023 22:18:37

    Auf den Punkt mit er Ungerechtheit bei der Regionalzulage habe ich den SEV schon mehrfach hingewiesen. Leider ist man nicht gewillt hier etwas zu unternehmen, vermutlich um die davon profitierenden Kollegen nicht zu verprellen.
    Es macht in der heutigen Zeit schlicht keinen Sinn mehr, dass jemand der z.B. in Brugg wohnt, mit dem gleichen Arbeitsweg und den gleichen Kosten für die Kantine in Zürich mehr verdient als in Olten.
    Bei den Bürolisten wird es noch absurder. Bei einem Ehepaar mit gleichem Job verdient derjenige der seinen Homeoffice-Tag für einen Job in Bern erledigt mehr als derjenige der dummerweise in Olten angestellt ist. Sowas ist einfach nur absurd und frustrierend - insbesondere wenn die Gewerkschaft hier keinerlei Interesse hat für Gerechtigkeit einzustehen.