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Delegiertenversammlung AS

Einsparungen verhindern

Am 9. November fanden sich 40 Delegierte sowie einige Gäste zur 18. Delegiertenversammlung des Unterverbands AS im Seminarhotel Olten ein. SEV-Präsident Matthias Hartwich warnte vor deutschen Zuständen beim öV. Ergänzt wurde er vom neuen Vizepräsidenten Patrick Kummer, der über das SBB-Dossier und den GAV berichtete. Weiter auf dem Programm standen Ehrungen, Wahlen sowie die Mitgliederwerbung.

Patrick Bellon, AS West, führt als Tagespräsident durch die Delegiertenversammlung im Hotel Olten. Im statutarischen Teil werden Ersatzwahlen vorgenommen und das Budget 2024 genehmigt.

Verdankungen und Ehrungen

AS-Zentralpräsident Peter Käppler ehrt und verabschiedet zwei langjährige, äusserst engagierte Mitglieder infolge Pensionierung: Rolf Moos, Präsident AS Mitte, und Sylvie Niklaus, Kassierin AS Mitte. Sie treten nach über zwanzig Jahren in aktiven Chargen und mit reichen Erinnerungen in den wohlverdienten Ruhestand. Die Delegierten würdigen die Beiden mit stehenden Ovationen. Einen grossen Applaus und Präsente gibt es zu guter Letzt für die zahlreichen Werberinnen und Werber.

Verkehrte Umverteilung

SEV-Präsident Matthias Hartwich eröffnet sein Referat mit dem lateinischen Sprichwort «Si vis pacem para bellum», zu Deutsch: «Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.» Damit appelliert er an die Delegierten, für alle Fälle für einen möglicherweise in der Zukunft notwendigen Streik gerüstet zu sein. «Selbst wenn man keinen Streik will, kann er unausweichlich werden, etwa wenn die GAV-Pflicht infrage gestellt wird.» Mit deutlichen Worten kritisiert der SEV-Präsident die verkehrt laufende Umverteilung öffentlicher Gelder und warnt vor deutschen Zuständen im Bereich des öV. «Wenn die Politik den Druck auf die öV-Unternehmen erhöhen und ‹Service public› zum Schimpfwort wird, dann geraten die Unternehmen unter Druck und wir als Gewerkschaft gleich mit: Denn Einsparungen bei den Löhnen können und wollen wir nicht zulassen.»

Dumping-Löhne verhindern

Noch funktioniert der öV in der Schweiz. Für die Bahngewerkschaften der Nachbarländer Deutschland und Österreich ist die Schweiz geradezu ein «Leuchtturm». Hier spricht Matthias Hartwich auch die Entwicklung hin zu mehr Flixtrain-Verbindungen an, die mit Dumping-Löhnen einhergehen. Weiter warnt er, auch mit Blick auf die EU-Politik, vor einer Verlagerung von der Schiene auf die Strasse, umso mehr, als die EU-Kommission die Streichung der Güterverkehrsbeihilfen anstrebt. Der SEV-Präsident scheint den Nerv der Delegierten getroffen zu haben, wie die weiterführenden regen Diskussionen und verschiedenen gezielten Fragen zeigen.

Fokus GAV

Der neu gewählte SEV-Vizepräsident Patrick Kummer gibt einen Überblick über das SBB-Dossier und erläutert die nächsten Schritte betreffend den SBB- und SBB-Cargo-GAV.

Solidarität für alle

Verschlechterungen – etwa bei der Treueprämie und den Ferien – beschäftigen die Delegierten. Dementsprechend will ein Antrag eines Mitglieds der Sektion AS Ost der nächsten GAV-Konferenz Auflagen mit auf den Weg geben: Bisherige Leistungen sollen nur bei neuen Mitarbeitenden, die noch keinen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben, wegfallen. Der Antrag ist unter den Delegierten umstritten. Es folgt eine lebhafte Diskussion und der Appell des Vizepräsidenten, die Verhandlungen nicht durch zu viele Auflagen einzuschränken. Schliesslich überzeugt das Argument der Solidarität – die Solidarität, die für alle Mitarbeitenden gleiche Bedingungen bedeutet und zu den Kernwerten des SEV gehört. Der Antrag wird schliesslich von der Urheberin zurückgezogen.
 

Eva Schmid
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Kommentare

  • franco Luca

    franco Luca 24/11/2023 06:56:43

    Buongiorno, le FFS intendono davvero rivedere i premi fedeltà e le vacanze? Allora si cominci a pensare seriamente a riportare la settimana lavorativa a 39 ore oppure, ancora una volta, gli sforzi del passato da parte dei dipendenti FFS e del SEV saranno annullati. Per coloro che lavorano a turni, ad esempio, le 41 ore sono state una mannaia sulla qualità di vita e le indennità, come pure il lavoro il Week-end (che non prevedono tempo supplementare), non sono al passo con i tempi e neppure con le aziende private. Se FFS vogliono peggiorare ancora le condizioni di vacanze e premi fedeltà, non so quante persone riusciranno ad arrivare alla pensione in un buono stato di salute. Direi anche basta! Franco Luca - SEV AS Ticino