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Industriewerk Yverdon

Arbeit auf Abruf? – Nein danke!

Der SEV hat gegen die im Industriewerk Yverdon praktizierten kurzfristigen Aufgebote zur Samstagsarbeit interveniert, damit eine klare Weisung erlassen wurde.

Aktion «SEV bi de Lüt» vom Mai im Industriewerk Yverdon.

Im Industriewerk Yverdon muss gelegentlich auch am Samstag gearbeitet werden. Das ist eigentlich nicht problematisch, meistens versteht man auch die Gründe. Wie aber diese «Arbeitssamstage» geplant wurden, war bisher etwas… speziell. Der SEV hat nämlich erfahren, dass es sich bisher um Arbeit auf Abruf handelte – ohne Entschädigung. Deshalb haben die beiden SEV-Gewerkschaftssekretäre Jürg Hurni und Jean-Pierre Etique eine Unterredung verlangt, die jüngst stattgefunden hat. Neben den beiden nahmen daran auch ein Vertreter der Personalkommission und die Leitung des Industriewerks teil. Die Samstagsbeschäftigung sollte dabei so geregelt werden, wie es das Gesetz vorsieht. Ungeplante Samstagseinsätze, d.h. solche, die weniger als 36 Stunden im Voraus angekündigt werden, sind künftig freiwillig. Die tägliche Arbeitszeit von 8h12 wird garantiert, sie kann zum Verlängern des nächsten Wochenendes genutzt werden. Auf Verlangen des Beschäftigten kann die Kompensation auch unter der Woche oder an einem anderen Wochenende erfolgen. Zusätzlich gibt es für diese kurzfristigen Samstagseinsätze eine Zulage von 90 Franken. «Eine gute Lösung», erklärt Jean-Pierre Etique: «Wir sind zufrieden damit, dass wir diese Zulage für ungeplante Samstage erreicht haben. Es ist eine gute Lösung sowohl für die Angestellten wie für den Arbeitgeber, da die Angestellten so motiviert sind, am Samstag zu arbeiten. Damit gewinnt auch das Unternehmen.»

Jahresplanung

Auch bei im Voraus geplanten Samstagseinsätzen wird eine Arbeitszeit von 8h12 garantiert, und der Tag kann kompensiert werden, die Zulage entfällt aber.

Rasch zurück zur Normalität

Der SEV hat erst vor kurzem Wind davon bekommen, wie die Leute im IW Yverdon zu Samstagsarbeit aufgeboten wurden. Die Angestellten hatten bisher die Situation einfach akzeptiert und sich gar nicht Rechenschaft darüber gegeben, dass sie illegal war. Sobald die Gewerkschaftssekretäre Kenntnis davon hatten, haben sie das Problem auf den Tisch gebracht, und im Gespräch wurde rasch eine befriedigende Lösung gefunden. Das zeigt, dass man nicht zögern sollte, Fragen zu stellen, wenn man das Gefühl hat, etwas zugute zu haben.

Henriette Schaffter/pan.