Sparpläne der Genfer Regierung stossen bei den Service-public-Angestellten auf Widerstand
Imposanter Aufmarsch des TPG-Personals
In Genf sind über 2000 Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes am 12. November in der Mittagspause zum Rathaus marschiert, darunter 350 Kolleg/innen der Verkehrsbetriebe TPG.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren haben alle Berufsgruppen und Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in Genf wieder gemeinsam demonstriert: Busfahrerinnen, Mechaniker und Büroangestellte der TPG, Polizistinnen, Lehrer, Archivistinnen, Justizbeamte, Krankenschwestern usw. Ihr Zorn richtet sich gegen die von der Kantonsregierung im Budget 2015 geplante lineare Mittelkürzung in allen Bereichen, auch bei den Bedürftigsten. In den nächsten vier Jahren will die Regierung sogar 1 Milliarde Franken sparen, vor allem auch im Hinblick auf die Steuerausfälle, die wegen der geplanten Unternehmenssteuerreform III des Bundes zu erwarten sind. Hinzu kommen das neue Lohnsystem SCORE, die SVP-Forderung nach einer 42-Stunden-Woche für das Staatspersonal und bei den TPG Sparmassnahmen zur Kompensation des Einnahmenausfalls von 12 bis 20 Mio. Franken wegen der im Mai angenommenen Volksinitiative gegen höhere TPG-Tarife.
Stellenabbau und Lohnstopp
Die Regierung verlangte daher von den TPG, 70 Stellen zu streichen, davon 40 durch Entlassungen. Weiter sieht der Staatsrat Abstriche im Leistungsvertrag für die kommenden vier Jahre vor. Und dies, obwohl der Leitplan 2015–16 für den öV damit rechnet, dass die Nachfrage nach öV-Angeboten um 7% steigt, davon allein 3% bei den TPG. Als Alternative hat der Verwaltungsrat der TPG vorgeschlagen, in den nächsten vier Jahren 100 Stellen durch «natürliche Abgänge» abzubauen und die Löhne einzufrieren. Für die SEV-Sektion TPG kommen vier Jahre Lohnstopp nach bereits zwei Jahren ohne Teuerungsausgleich nicht infrage, und auch kein Personalabbau. Denn nach SEV-Einschätzung fehlen den TPG zurzeit rund 130 Chauffeure, um die aktuellen Leistungen zu fahren, ohne die vereinbarten Roulements zu verletzen und dem Personal viele Überstunden zuzumuten. Als einzigen gangbaren Weg sieht der SEV-TPG daher einen Leistungsabbau ohne Personalabbau.
Auch Pensionierte im Visier
Ferner hat die Regierung beschlossen, dass die TPG-Pensionierten ab nächstem Jahr auf den 50-fränkigen Beitrag an ihre monatliche Krankenkassenprämie verzichten sollen, wie auch auf ihr bisheriges Gratis-Abo für das TPG-Netz: Dafür sollen sie künftig 150 Franken bezahlen. Diesen traditionellen Dank an die Pensionierten wollen die TPG nur beibehalten, wenn die Aktiven daran 0,2% ihres Lohns geben …
Um das Mass voll zu machen, verlangen die Freisinnigen im Kantonsparlament erneut, wie schon 2005, eine Erhöhung der Obergrenze für die Auslagerung von TPG-Fahrleistungen von aktuell 10% auf 20%.
Gegen all diese Attacken setzten 350 aktive und pensionierte TPG-Mitarbeitende ein eindrückliches Zeichen mit ihrem Marsch vom Depot Jonction zur Place Neuve. Dort vereinigten sie sich mit den Kolleg/innen der übrigen Service-public-Berufe und zogen mit ihnen hinauf zum Genfer Rathaus.
Erster Streiktag
Nach Redaktionsschluss hat das TPG-Personal diesen Mittwoch seinen Kampf mit einem ersten Streiktag fortgesetzt. Das übrige Personal des Service public wird Mitte Dezember vor der Budgetdebatte im Kantonsparlament erneut mobilisieren.
Hes / Fi
Kommentare
Fabrice 20/11/2014 09:45:25
Le peuple s'est prononcé deux fois contre la hausse des prix des transport TPG, pour le biens de dizaine de milier d'usagers, et 350 personnes tiennent une ville entière en otage, à titre "préventif" (les discussions n'auront lieu qu'en décembre), outre-passant la voie du dialogue et les outils de dialogue sociale à disposition, dénigre l'option du service minimum pour respecter les usagers, et forçant les autres employés à ne pas travailler en les empêchant d'accéder aux véhicules... Bravo, vous avez tout compris à la démocratie et à votre mission de service publique (vu votre quotient intellectuel, sans doute dois-je préciser que j'ironise)... Seulement, on n'est pas en France; ici ça fonctinne pas comme ça. Si vous voulez faire ce genre de grêve et faire les despotes, aller bosser là-bas. Le service publique suisse ne veut pas de gens comme ça!
ribouldingue 24/11/2014 17:28:52
Bonjour Fabrice, c'est dommage d avoir des commentaires simplistes , essayez plutot de comprendre pourquoi ce mouvement et je suis sur qu'en suite vous comprendrez mieux notre démarche, merci cordialement.
Délégué SEV TPG.