10‘092 Unterschriften dem Bundesrat übergeben
Für Arbeitsplätze und Tourismus am Lago Maggiore
Eine starke Delegation des Personals der Schifffahrt Lago Maggiore und der FART, begleitet von Politikern und Gewerkschaftern von SEV, UNIA und OCST, hat heute Nachmittag vor dem Bundeshaus in Bern die Petition übergeben, die vor zwei Wochen lanciert wurde, um Arbeitsplätze und Tourismus am Lago Maggiore zu sichern. Es wurden 10‘092 Unterschriften übergeben.
Die unsichere Zukunft der Arbeitsplätze und des Tourismus am Lago Maggiore haben ein grosses Echo ausgelöst. Innert gut zwei Wochen wurden 10‘092 Unterschriften gesammelt. Dies ist ein starkes Zeichen der Unterstützung.
Die Unterschriften wurden vor allem vom Personal der NLM (Navigazione Lago Maggiore) bei der einheimischen Bevölkerung, Touristen und Benutzern der Schifffahrt am Schiffssteg in Locarno gesammelt. Aus dem ganzen Kanton Tessin und zahlreichen Wirtschaftssektoren sind Solidaritätsbotschaften eingegangen. Ausgefüllte Petitionsbogen kamen auch aus Banken, von Baustellen, Restaurants, Hotels, Bahnhöfen und Poststellen.
Die Unterschriften wurden heute in Bern der Bundeskanzlei übergeben. Uniformierte Delegationen der NLM und der FART, die traditionell mit der Schifffahrt verbunden ist, haben zusammen mit den Gewerkschaftern Angelo Stroppini (SEV), Gianluca Bianchi (UNIA) und Leonardo Matasci (OCST) die Bögen überreicht. An der Übergabe nahmen auch SEV-Präsident Giorgio Tuti und Vizepräsidentin Barbara Spalinger teil. Politisch war das Tessin vertreten durch Ständerat Fabio Abate, Nationalrätin Marina Carobbio Guscetti und den Tessiner Delegierten für die Beziehungen zum Bund, Jörg De Bernardi. Vielstimmig wurde damit dem Bundesrat die einhellige Botschaft überbracht, die erforderlichen Massnahmen zu ergreifen.
Die grössten Sorgen bereitet der Fahrplan, der seit dem 1. April in Kraft ist, der Bevölkerung des Gambarogno: Die Landestege von Gerra, Vira und Ranzo S. Abbondio werden überhaupt nicht mehr bedient. Betroffen sind zudem Pendlerinnen und Pendler durch den Wegfall der Verbindung um 13.30 Uhr zwischen Magadino und Locarno. Damit wird der Service public in Frage gestellt. Doch auch die Touristen äussern ihre Bedenken, besonders weil die Tragflächenboote zwischen Locarno und den Borromäischen Inseln gestrichen wurden.
Allgemein wird die Meinung vertreten, dass die Angebote nicht reduziert, sondern vielmehr ausgebaut werden sollten.
Hinzu kommt ein grosses Fragezeichen zur Zukunft, hat doch die Direktion der NLM angekündigt, dass der Fahrplan nur bis zum 31. Mai 2012 gilt; danach herrscht völlige Ungewissheit!
Der Ball liegt nun beim Bund, der sich nicht wird über die grosse Zahl der innert kurzer Zeit gesammelter Unterschriften hinwegsetzen können. Die Botschaft ist klar: Es braucht ein Signal gegen die Ungewissheit. Man kann nicht zulassen, dass bis 2016, wenn der Vertrag zwischen der Schweiz und Italien über die Schifffahrt auf dem Lage Maggiore ausläuft, die Schifffahrt – bildlich gesprochen – nur noch auf Sicht fährt.
Der Bund kann sich nicht hinter den Artikeln eines internationalen Vertrags verschanzen, weil dieser in den groben Zügen noch eingehalten wird. Tatsächlich sind bereits Einschnitte erfolgt, die dem Tourismus schaden und auch Auswirkungen bei den Beschäftigten hatten.
Der Tourismus und die Arbeitsplätze auf dem Lago Maggiore müssen gesichert werden, und in diesem Sinn ist der Bund zum Eingreifen verpflichtet. Es braucht also ein politisches Signal. Der Tourismus im Tessin kann sich keine weitere Schwächung leisten. Die Schifffahrt auf dem Lago Maggiore muss mindestens im Umfang der vergangenen Jahre betrieben werden. Dies verlangen 10‘092 Personen, Unternehmen, Institutionen und Vereinigungen.