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Lago Maggiore: SEV fordert Einigungsverfahren

In den letzten Tagen erfuhren die Gewerkschaften und die Schiffsleute des Lago Maggiore aus den Medien, dass der Tessiner Regierungspräsident Claudio Zali (von der Lega dei Ticinesi) und Agostino Ferrazzini, Präsident der Luganersee-Schifffahrtsgesellschaft (SNL), die seit diesem Jahr die Schiffslinien im Schweizer Seebecken des Lago Maggiore betreibt, zu einer Einigung gelangt seien. Das Resultat, das den Gewerkschaften SEV, Unia und OCST sowie den Mitarbeitenden nur allmählich kommuniziert wurde, sieht eine Anhebung der SNL-Lohnskala um 2% in den nächsten drei Jahren vor. Dazu könnten je nach Geschäftsgang und weiteren Umständen in den Jahren 2022 und 2023 weitere 2% kommen. Damit würden die Löhne der bisherigen Angestellten der Langensee-Schifffahrt (NLM) um 800 bis 1100 Franken pro Monat sinken! Ein klarer Fall von Lohndumping.

Deshalb beantragen die Mitarbeitenden und die Gewerkschaften bei der kantonalen Schlichtungsstelle (Ufficio Cantonale di Conciliazione UCC) ein Einigungsverfahren. «Ein wichtiger Grund dafür ist auch, dass am 21. Oktober die Sommersaison endet, womit für rund die Hälfte der Schiffsleute auf dem Lago Maggiore, nämlich die Saisonniers, ein vertragsloser Zustand droht», erklärt SEV-Gewerkschaftssekretär Angelo Stroppini. Angesichts der Blockade der GAV-Verhandlungen, die nie wirklich in Gang kamen, sei diese Gefahr gross und darum eine Intervention der UCC nötig. Zumal diese den gesetzlichen Auftrag hat, «den Abschluss von GAV zu fördern». Der Vorschlag von Regierung und SNL ist umso unverständlicher, als der SNL- Businessplan eine Erhöhung der SNL- Löhne um 5% vorsah. Sowie angesichts der Mittel, die der Kanton und die Stadt Locarno nach dem NLM-Streik für eine Lösung sprachen.

SEV

Kommentare

  • Christoph

    Christoph 27/09/2018 08:38:37

    Ich verstehe obige Ausführungen nicht! Wie können Löhne derart geringer ausfallen, wenn gleichzeitig eine Anhebung um 2% kommuniziert wird?