Weiterer Stellenabbau bei SBB Cargo
SEV ist enttäuscht
Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonalverband hat kein Verständnis für die weitgehende Schliessung des Industriewerks Biel. Er wird den angekündigten Stellenabbau beim Rollmaterialunterhalt bekämpfen und sagt den Betroffenen Solidarität und Unterstützung zu.
Trotz anhaltender Proteste sowohl von Seiten der Gewerkschaften als auch aus Politik und Wirtschaft will die SBB das Industriewerk Biel weitgehend schliessen und den Rest in private Hände geben. Die SBB macht damit eine Kehrtwende sondergleichen, nachdem sie innert weniger Jahre über 20 Millionen Franken in dieses Werk investiert hat. Dies ist ein menschenverachtender Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nun ihren Arbeitsplatz verlieren oder mit Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen rechnen müssen.
Der SEV wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass der Stellenabbau in allen Teilen des Rollmaterialunterhalts möglichst klein ausfällt. Er erinnert die SBB zudem daran, dass der bestehende Gesamtarbeitsvertrag sie verpflichtet, bei Auslagerungen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichwertige Anstellungsbedingungen zu bieten, auch bei neuen Besitzverhältnissen. Der SEV teilt die Meinung von SBB Cargo, dass der Rollmaterialunterhalt zum Kerngeschäft der Eisenbahn gehört und fordert dementsprechend, dass die SBB bei Partnerschaften die Mehrheit behält.
Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren, gilt bei der SBB der Kündigungsschutz des Gesamtarbeitsvertrags. Die SBB hat angekündigt, in einem neuen Gesamtarbeitsvertrag diesen Kündigungsschutz nicht mehr weiterführen zu wollen. Diese Forderung ist für den SEV inakzeptabel; er erinnert die SBB daran, dass in diesem so genannten «contrat social» die Friedenspflicht als Gegenleistung gewährt wurde. Es irritiert die Gewerkschaft, dass das Unternehmen den Arbeitsfrieden offenbar in Frage stellen will.