Für Chancengleichheit, gegen Sexismus – der Frauenmarsch vom 18. März in Zürich
Frauen (und Männer) auf der Strasse
Über 10’000 Menschen gingen auf die Strasse, um der Welle von Sexismus und Menschenrechtsverletzungen, die durch die Wahl von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde, den Kampf anzusagen. Die Antwort der Frauen, die immer noch oft gedemütigt und auf ein blosses Objekt reduziert werden, ist eine Offensive für Frauen- und Menschenrechte.
Nicht nur Feministinnen der alten Schule waren in Zürich. Vielmehr protestierten junge Frauen wie auch Männer vereint gegen die respektlose «Macho-Kultur», gegen Gewalt, Vulgarität, gegen Menschenrechtsverletzungen und Chancenungleichheit. Frauen und Männer aller Generationen marschierten Seite an Seite durch die Strassen von Zürich. Die Demonstrant/innen färbten die Stadt mit Bannern für die Chancengleichheit der Geschlechter und gegen Sexismus; viele von ihnen trugen einen pinken «Pussyhat» als Symbol des Protests gegen Donald Trump. Auch der SEV marschierte mit: Wir trafen Lucie Waser, Gleichstellungsbeauftragte im SEV, ihre Vorgängerin Barbara Amsler sowie Nani Moras und Daniela Lehmann.
Weltweite Frauenbewegung
Die Parade in Zürich, die friedlich und in vielen Farben durch Zürich strömte, ist Teil der Women’s March Bewegung, die am 21. Januar auf den Strassen von Washington begonnen hat und seither auf viele Städte der Welt übergeschwappt ist, darunter Genf und Bern. Im Zuge dieser Proteste entstand in der Schweiz die Bewegung «We can’t keep quiet» (Wir können nicht länger schweigen), denn hierzulande mangelte es an Reaktionen seitens der Frauen und der Gesellschaft als Ganzes, was wie Resignation oder gar stilles Einverständnis mit diesem schwerwiegenden kulturellen Wandel wirkte.
Ziel dieser Schweizer Bewegung ist, mit vereinten Kräften der Frauenbewegungen und mit einem kritischen Bewusstsein das Netz von Frauen und Männern zu stärken, das gegen Diskriminierung kämpft, damit ihre Stimmen – unsere Stimmen – gehört werden. «We can’t keep quiet» soll alle Frauen und ihre Bewegungen miteinander verbinden. Wir müssen einander kennen, wissen, wer was in unserem Land tut und voneinander lernen, um uns gegenseitig zu stärken, unsere Forderungen zu stützen und Einfluss auf die Politik zu nehmen. Wir müssen zusammenhalten, unabhängig von der Art der Gruppierung oder Organisation. Wir alle sind Teil der Bewegung. Jede Gruppe, jeder Verein, jede Gemeinschaft und jede/r Einzelne, die sich mit der Allianz und ihren Forderungen identifizieren, sind in unseren Reihen herzlich willkommen.
Françoise Gehring/kt