Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB)
Betriebszentrum Zweisimmen gerettet
«Das ist eine gute Nachricht für die Angestellten des MOB-Betriebszentrums Zweisimmen: Sie müssen nicht nach Montreux zügeln, denn das Zentrum ist gerettet!», freuen sich Gewerkschaftssekretärin Lucie Waser und ihr Kollege Tony Mainolfi, die im SEV für die zweisprachige SEV-VPT-Sektion MOB zuständig sind.
In der Tat prüfte die Bahn, die unter der Marke «Golden Pass» Montreux mit dem Berner Oberland verbindet, eine Zusammenlegung der beiden bisherigen Betriebszentren in Montreux. Doch die Mitarbeitenden standen für die Arbeitsplätze in Zweisimmen ein und alarmierten den SEV. Dieser organisierte Versammlungen und intervenierte bei der Direktion, die zwei Studien in Auftrag gab. «Schliesslich wurde eine humane Lösung gefunden», berichtet Tony Mainolfi.
Obwohl eine rein finanzielle Logik für die Zusammenlegung in Montreux sprach, zeigte der MOB-Verwaltungsrat Sensibilität für die menschliche und soziale Dimension und beschloss, beide Standorte beizubehalten. MOB-Direktor Georges Oberson sicherte den bisherigen Angestellten des Zentrums Zweisimmen zu, bis zur Pensionierung dort arbeiten zu können. «Das ist ein gutes Signal für eine Randregion, die nicht nur einen kundennahen, guten Service public braucht, sondern auch Arbeitsplätze in Branchen mit Zukunftsperspektiven», sagt Lucie Waser.
Die MOB, die gerade auch den Bahnhof von Château d’Oex erneuert hat, blickt erwartungsvoll ins Jahr 2018, wo neues Rollmaterial und eine Umspuranlage direkte Züge zwischen Montreux und Interlaken ermöglichen werden, ohne Umsteigen in Zweisimmen. Damit wird die touristisch attraktive Linie zusätzlich aufgewertet. Schon heute bieten die Panoramawagen atemberaubende Blicke auf die abwechslungsreiche, einmalige Landschaft. «Die Bahn hat zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der von ihr erschlossenen Täler beigetragen», wird MOB-VR-Präsident Pierre Rochat in der Zeitung «24heures» zitiert. Der Entscheid für zwei Betriebszentren zielt in die gleiche, richtige Richtung.
Yves Sancey/Fi