Streik bei den Genfer Verkehrsbetrieben (TPG) am 19. November
Am Mittwoch wird das Personal der Genfer Verkehrsbetriebe (Transports publics genevois TPG) streiken. In einer schriftlichen Umfrage, die am 14. November abgeschlossen wurde, haben 93% der SEV-Mitglieder bei den TPG für den Streik gestimmt. Der Streik ist ein erster Schritt des Protestes gegen den Abbau beim Service Public und den angekündigten Abbau von mehr als 100 Stellen bei den TPG. Ein Abbau in dieser Grössenordnung ist im Leistungsauftrag 2015-2018 vorgesehen, der von der Verkehrskommission und der Direktion der TPG akzeptiert wurde. Die Genfer Initiative zur Reduktion der öV-Tarife wird als Vorwand dafür benutzt, bei den TPG Sparmassnahmen durchzusetzen, die auch auf weitere Bereiche der öffentlichen Dienste ausgedehnt werden sollen.
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV bedauert die Unannehmlichkeiten, die den öV-Nutzer/-innen durch den Streik entstehen. Dem SEV ist bewusst, dass sie den TPG gegenüber positiv eingestellt sind. Doch der Streik ist unvermeidlich geworden. Die jüngsten Entscheide des Regierungsrates widersprechen jeglicher Vernunft. Die Frequenzen im öffentlichen Verkehr stiegen zwischen 1990 und 2010 um 65%. Es ist daher nicht zu erwarten, dass die Nachfrage künftig sinken wird. Die Eröffnung der CEVA ist in Sichtweite und die Bevölkerung hat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der öffentliche Verkehr ausgebaut werden soll, unter anderem auch bei der jüngsten Umfrage des Genfer Verkehrsdepartementes.
Der Stellenabbau wird sowohl die Arbeitsbedingungen der TPG-Angestellten als auch die Leistungen der TPG weiter verschlechtern. Bereits um den früheren Leistungsverträgen genügen zu können, wurde der Arbeitsrythmus verschärft. Das Liniennetz wurde reorganisiert, der Fahrplan verdichtet und zusätzliche Fahrzeuge angeschafft. Gleichzeitig haben die Arbeiten an der CEVA den öffentlichen Verkehr behindert und die Einhaltung des Fahrplans erschwert. Die Zeche haben das Personal und die Passagiere bezahlt. Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen führte beim Personal zu einer Zunahme der Absenzen. Um auf das dichtere Angebot reagieren zu können, wurden die Stundenpläne der Chauffeure flexibilisiert, aber die Personalressourcen wurden nicht den Erfordernissen angepasst. Bereits um den bestehenden Leistungsauftrag erfüllen zu können, fehlen 130 Chauffeure.
Der SEV macht sich Sorgen um die Sicherheit der Passagiere, da auch das technische Personal mehr und mehr unter der Unterbesetzung leidet. Das hat unmittelbare Konsequenzen auf Unterhalt, Sicherheitskontrollen der Fahrzeuge und den Unterhalt des Netzes.
Aus all diesen Gründen ist es für den SEV nicht vertretbar, dass die Genfer Bevölkerung und das Personal der TPG die Budget-Kürzungen ausbaden müssen. Der Streik wird am Mittwoch um drei Uhr früh beginnen und voraussichtlich bis Donnerstag um die gleiche Zeit dauern. Der SEV schliesst weitere Kampfmassnahmen vor der Budgetberatung im Grossen Rat Anfang Dezember nicht aus.
Kommentare
Yannick Bravo 19/11/2014 12:48:12
Je vous soutiens dans vos revendications. Par contre, que faites-vous du service minimum ? on ne peut pas prendre la république en otage pour défendre son bout de gras. Vous manquez de respect à la population et au souverain qui à voté cette baisse de tarifs...
anne bourquin 19/11/2014 14:15:38
C'est franchement NUL de prendre les usagers en otage. Les TPG sont un transport PUBLIC qui doit avoir un service minimum.
que dire de faire du chantage avant de connaitre la décision du gd conseil.