Bundesrat verzichtet auf Sparmassnahmen im Regionalverkehr
Engagement von VCS, IGöV, SEV und Pro Bahn von Erfolg gekrönt
Das Engagement des VCS Verkehrs-Club der Schweiz, der Schweizerischen Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV), der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und von Pro Bahn Schweiz ist von Erfolg gekrönt. Der Bundesrat lenkt ein und verzichtet auf die geplanten Sparmassnahmen im Regionalverkehr. Damit wird eine unnötige Schwächung der Randregionen verhindert.
Im Rahmen des Konsolidierungsprogramms beabsichtigte der Bundesrat, die Abgeltungen des Bundes für Regionallinien zu kürzen. Künftig sollten nur Linien mit einer Mindestnachfrage von 100 Personen pro Tag unterstützt werden. Heute liegt diese Limite bei 32 Fahrgästen pro Tag. Der VCS hat diese Massnahme zusammen mit seinen Bündnispartnern IGöV, SEV und Pro Bahn von Anfang bekämpft, weil sie zu einem veritablen Kahlschlag im öffentlichen Verkehr geführt hätte.
Aus diesem Grund lancierten VCS, IGöV, SEV und Pro Bahn die Petition «Hände weg vom Sparen beim öffentlichen Verkehr!», welche von 34'403 Personen unterschrieben wurde. Dieses Engagement für den Regionalverkehr und die Randregionen ist nun von Erfolg gekrönt: Der Bundesrat hat sich mit den Kantonen darauf verständigt, in der parlamentarischen Beratung des Konsolidierungsprogramms auf die Sparmassnahmen im Regionalverkehr zu verzichten.
VCS, IGöV, SEV und Pro Bahn nehmen mit grosser Freude vom Einlenken des Bundesrats Kenntnis. Die geplanten Sparmassnahmen hätten das Netz des öffentlichen Verkehrs stark geschwächt. Derzeit beziehen rund 1300 Regionalverkehrslinien Abgeltungen des Bundes; die allermeisten davon sind Postautolinien. Ein Siebtel von ihnen – rund 160 Linien – wäre im Zuge des Sparprogramms gefährdet gewesen. Ganze Regionen wären vom Netz des öffentlichen Verkehrs abgehängt worden. Von den Sparmassnahmen wären auch Linien in touristische Gebiete betroffen gewesen, was volkswirtschaftlich höchst fragwürdig gewesen wäre.
Auch klimapolitisch wäre eine derartige Schwächung des öffentlichen Verkehrs problematisch: Mit der Einstellung von Linien des öffentlichen Verkehrs wäre vermehrt das Auto benutzt worden; als Folge wäre CO2-Ausstoss gestiegen.
Weitere Informationen:
Gerhard Tubandt, Mediensprecher VCS, Tel.: 058 611 62 52 oder 079 708 05
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Franziska Teuscher, Zentralpräsidentin VCS, Tel.: 079 608 91 03