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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter akzeptieren Verlagerung des KSC von Freiburg nach Basel nicht

SEV lehnt Abbau bei Cargo vollumfänglich ab

Was lange währt, wird letztlich schlecht: Die Abbaupläne, die SBB Cargo heute nach Monaten des Hinhaltens präsentiert hat, sind für den SEV völlig inakzeptabel. Die Gewerkschaft ist nicht bereit, auf jegliche Diskussion einzutreten, so lange weder die Analysen offengelegt werden, noch eine Erfolg versprechende Strategie für die Zukunft erkennbar ist.

Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) ist üblicherweise bereit, auf Verhandlungen über Restrukturierungen einzutreten. Im jetzigen Fall bei SBB Cargo trifft dies nicht zu. Für den SEV sind die Voraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen nicht gegeben. Denn ausser einem Abbauplan, der einem Rundumschlag entspricht, legt SBB Cargo nichts vor. Weder legt sie die Analysen offen, die sie für teures Geld bei mehreren Beratungsfirmen bestellt hat, noch zeigt sie eine Strategie auf, die für das Unternehmen und seine 4600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig eine Perspektive bietet.

Menschen würdig behandeln

Unter diesen Umständen sieht sich der SEV gezwungen, das Paket als Ganzes zurückzuweisen. "Wir sehen uns ausserstande zu verhandeln, wenn wir die Grundlagen der Entscheide nicht kennen", erklärt SEV-Präsident Pierre-Alain Gentil. Er ruft alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die Gemeinschaft der Gewerkschaften und die Politik zur Solidarität auf: "Ein Unternehmen, das dem Staat gehört, kann so nicht mit seinem Personal umgehen!" Menschen werden einmal mehr als reiner Kostenfaktor gesehen. Dementsprechend werden sie nach Belieben hin und her geschoben, wie es gerade passt.

Verantwortliche benennen

Leider handelt es sich dabei um ein bekanntes Muster von SBB Cargo: Einmal mehr werden das Personal und seine Gewerkschaften vor vollendete Tatsachen gestellt. Wiederum wird eine Restrukturierung angekündigt, die einen konzeptlosen Personalabbau enthält, ohne dass dadurch eine zukunftsträchtige Perspektive entsteht. Der SEV ruft SBB Cargo auf, diese Entscheide zurückzunehmen, die Grundlagen offenzulegen und damit die Möglichkeit zu eröffnen, an der Zukunft von SBB Cargo konstruktiv mitzuwirken. Zudem gilt es, begangene Fehler und die dafür Verantwortlichen klar zu benennen. Dies betrifft die SBB-Direktion, die ihre strategischen Aufgaben sträflich vernachlässigt hat, und den SBB-Verwaltungsrat, der seine Aufsichtspflicht in keiner Weise wahrgenommen hat.

Güter gehören auf die Schiene

Die SBB wird ihrem Auftrag zur Verkehrsverlagerung nicht gerecht, wenn sie Scheibe um Scheibe ihr Güterverkehrsunternehmen beschneidet. Dies kann nur in den Abgrund führen. Es müssen Wege aufgezeigt werden, die einen Ausbau des Güterverkehrs und damit der Verlagerung von der Strasse auf die Schiene ermöglichen. Diese Diskussion ist zusammen mit den Sozialpartnern und der Politik zu führen. Der SEV ist überzeugt, dass auf diesem Weg eine Zukunft für SBB Cargo zu finden ist, und er ist bereit, daran mitzuwirken.

Kampf um Arbeitsplätze

Der SEV hat bereits heute Morgen an den betroffenen Standorten von SBB Cargo Flugblätter ans Personal verteilt und seine Haltung erläutert. Er steht seinen Mitgliedern im kommenden Kampf um die Arbeitsplätze bei und zählt auf die Solidarität der Öffentlichkeit. Aktionen sind an mehreren Standorten in Vorbereitung. Der SEV hat volles Verständnis für die Belegschaft des Industriewerks Bellinzona, die die Arbeit niedergelegt hat, und sichert ihr seine volle Unterstützung zu.


Weitere Auskünfte: 031-357 57 50 und 079-357 99 66,