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Freiburgische Verkehrsbetriebe

GAV TPF: SEV sistiert Verhandlungen

Das Unvermeidliche ist eingetroffen: Die GAV-Verhandlungen bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben (TPF) sind auf Initiative des SEV sistiert worden.

«Die Geschäftsleitung stellt sich taub. Sie will nur sparen und unter dem Deckmantel der Gleichbehandlung die Arbeitsbedingungen verschlechtern», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Pablo Guarino.

Vergiftetes Geschenk

Der SEV beanstandet unter anderem die Verschlechterungen im Zusammenhang mit der Senkung der Arbeitszeit von 42 auf 41 Stunden pro Woche. «Was eigentlich eine gute Nachricht sein sollte, ist in Wirklichkeit ein vergiftetes Geschenk, denn im Gegenzug werden sieben Ferientage und die Kompensation der Feiertage gestrichen», führt der Gewerkschaftssekretär aus.

Ortszulagen, Zeitzuschläge, Schwangere und Familien im Visier

Unzufrieden ist der SEV auch über die Kürzung der Ortszulagen. Aktuell betragen diese je nach Arbeitsort zwischen 70 und 282 Franken, um die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten auszugleichen. «Die Leitung will den einen etwas wegnehmen, um den anderen etwas zu geben. Das führt zu Unzufriedenheit in der Belegschaft», sagt Pablo Guarino.

«Auch will die Leitung die Zeitzuschläge von fünf Prozent für das Fahren im Stadtverkehr und für Sonderfahrten abschaffen. Der Bonus ist als Ausgleich für die Zusatzbelastung bei Fahrten in dichtem Verkehr oder beispielsweise vor und nach Eishockeyspielen gedacht.» Diese Pille ist besonders bitter, weil der SEV diese Zulage auf das rasch wachsende Netz der Agglomeration Bulle ausdehnen wollte.

Abschaffen will die Leitung zudem die Zeit für ärztliche Untersuchungen von Schwangeren sowie den Arbeitgeberanteil an den Familienzulagen.

Unmut beim Personal wächst

All diese Verschlechterungen haben den SEV veranlasst, die Verhandlungen auszusetzen. Mobilisierungsaktionen sind in Vorbereitung, und am 18. November wird eine Generalversammlung über das weitere Vorgehen entscheiden. «Was die Leitung tut, ist inakzeptabel! Sie hetzt die Arbeitnehmenden gegeneinander auf», kommentiert Fritz Hänni, Präsident der Sektion SEV-TPF.

Eines ist klar: Die Sturheit der Unternehmensleitung ist nicht nach dem Geschmack des Personals, das in einer starken Gewerkschaft organisiert ist. «In der Tat ist die SEV-Mitgliedschaft in diesem angespannten Umfeld seit Monaten gewachsen», hält Fritz Hänni fest.

Vivian Bologna / Übers. Fi  

Kommentare

  • René

    René 04/11/2021 15:09:03

    Solche Nachricht sind nicht zur Motivation des Personals, ein gegen Vorschlag in der Administration Löhne kürzen um 30% mal schauen ob die Ober Etage einverstanden ist.