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Delegiertenversammlung des Unterverbands PV

FVP bleiben Dauerthema für die Pensionierten

Referat von SEV-Präsident Giorgio Tuti an der PV-Tagung.

An der Herbsttagung und der Delegiertenversammlung des Unterverbands der Pensionierten (PV) vom 20./21. Oktober im Brenscino kamen der Abbau der Altersvorsorge, die Fahrvergünstigungen (FVP) und der GAV SBB zur Sprache.

Nach dem Begrüssungsapéro und einem feinen Mittagessen eröffnete Zentralpräsident (ZP) Roland Schwager pünktlich die Tagung des SEV-PV und hiess Teilnehmende und Gäste herzlich willkommen.

Nach einem kurzen Rückblick auf seine Karriere beim SEV, gespickt mit Anekdoten, versetzte SEV-Präsident Giorgio Tuti die Anwesenden zurück in die Zeit der Entstehung des GAV bei der SBB. Mit dem Wegfall des Beamtengesetzes schrieb eine Bestimmung im neuen Bundespersonalgesetz (BPG) der SBB die Aushandlung eines GAV vor. Giorgio Tuti fasste den Auftrag, den zweitürigen Reglementsschrank im SEV-Zentralsekretariat auf ein GAV-Buch zu verkleinern. Nach 22 Verhandlungstagen und einer Urabstimmung wurde der GAV genehmigt. Die Geschichte des GAV SBB und der übrigen GAV im öV kann in der SEV-Broschüre «Partnerschaft auf Augenhöhe» nachgelesen werden.

Tutis Referat war so interessant und kurzweilig, dass in den Reihen der Delegierten niemand mit geschlossenen Augen zu sehen war. Der SEV-Präsident hielt auch fest, dass an der SGB-Kundgebung vom 18. September viele Pensionierte teilnahmen. Zur AHV-Revision merkte Tuti an, dass die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre nur ein Teil davon sei. Der grosse Brocken sei die «Zerstörung der Altersvorsorge als Ganzes» und die Ermöglichung der Kürzung bestehender Renten.

Weil die SEV-Zeitung nur noch alle drei Wochen erscheint und damit an Aktualität eingebüsst hat, müssen weitere Kanäle wie die SEV-Webseite, E-Mail/Newsletter, Facebook usw. besser genutzt werden. Nicht vergessen darf man die Pensionierten, die weiterhin eine gedruckte Zeitung wünschen und aktuell informiert sein wollen.

Im Unterschied zu den Unterverbänden der Aktiven legt der PV bei der Mitgliederwerbung den Schwerpunkt auf die Bestandeswerbung mittels einer guter Betreuung seiner Mitglieder. Es ist für uns eher unverständlich, dass Aktiven-Sektionen ihre pensionierten Kolleg:innen beinahe auffordern, nicht zum PV zu wechseln. Die Stärke der Aktiven-Sektionen liegt bei Themen wie Arbeitszeit und Löhne, weniger bei der Altersvorsorge. Der PV erwartet von den Aktiven-Sektionen etwas mehr Unterstützung beim Überzeugen ihrer Mitglieder, dass sich nach der Pensionierung der Verbleib im SEV-PV lohnt, und vielleicht auch einmal eine Einladung an eine Versammlung, um den PV vorstellen zu dürfen.

Delegiertenversammlung

ZP Roland Schwager konnte am 2. Tag die Delegierten und Gäste pünktlich zur 102. DV begrüssen. Jahresbericht, Jahresrechnung und das Budget 2022 wurden einstimmig angenommen und den Erstellern mit grossem Applaus verdankt. Die Wahl von Jean-Michel Gendre als DV-Tagespräsident 2022/23 erfolgte einstimmt, wie auch jene von Max Krieg in die SGB-Rentner:innenkommission und von Franco Panzeri in die GPK PV als neues Ersatzmitglied. Andrea-Ursula Leuzinger und Jean-Bernard Egger wurden mit grossem Dank aus ihren Ämtern verabschiedet. Leider konnten Andrea-Ursula Leuzinger und Ruedi Flückiger nicht an der DV teilnehmen, sie werden an die nächste DV in Brig eingeladen.

Ein Dauerthema sind und bleiben die Fahrvergünstigungen (FVP). Zu den bis jetzt bekannten Bestimmungen der Vereinbarung zum FVP-Angebot ab 1. Januar 2022 fehlen weiterhin Details. Zu den noch unbeantworteten Fragen gehört etwa die, ob das GA-FVP im Krankheitsfall hinterlegt werden kann. Auch die Frage, ob das GA-FVP mit der Reka-Card bezahlt werden kann, gehört zu den Pendenzen des Zentralvorstands PV zu den FVP, die er zurzeit laufend abträgt.

Eine neue Initiative «Ja zu fairen und sicheren Renten» von Joseph Bachmann tönt nur im Titel gut. Denn sie sieht unter anderem vor, dass auch laufende Renten angepasst werden können, in der heutigen Zeit eher nach unten statt oben. Sind Renten einmal gekürzt worden, dürfte es schwierig sein, sie wieder zu erhöhen, Ausreden dagegen werden zahlreich sein.

Zentralkassier Egon Minikus brachte zwei Broschüren des VCS zur Mobilität im Alter mit zum Mitnehmen. Und Walter Merz machte beliebt, für den SEV-Taschenkalender wieder Etuis zu organisieren, da mit der erwarteten Stromknappheit einige Mitglieder von der digitalen Agenda zum Papierformat zurückwechseln.

Tagespräsidentin Ruth Schweizer beendete die DV pünktlich, dankte den Übersetzern und Delegierten für die gute Tagungsdisziplin und dem Hotelpersonal für die schönen zwei Tage im Brenscino.

Alex Bringolf
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Kommentare

  • Walter Holderegger

    Walter Holderegger 05/11/2021 11:24:42

    Guter Bericht von der PV- DV. Bitte vergesst die Pens-Gruppen der Privat-ÖV-Betrieben nicht. Via Mailkontakten können SGB-, Kant. Bünden und aktuellen Infos des SEV zu gewerkschaftlichen, gesellschaftlichen und politisch relevanten Themen wie AHV, IV, Pensionskassen, Corona oder eben FVP erreicht werden. In Presse und TV werden unsere Themen stehts "ausgewogen" weiter gegeben. Aktive Organisationen, wie Arbeitgeber und deren Verbündete sowie aktuell Corona-Skeptiker betreiben intern und zunehmen auch öffentlich (inkl. Gewaltbereitschaft bis Hass) erheblich mehr bedeutend mehr infoarbeit. Beim SEV vermisse ich zunehmend direkte Infos aus erster Hand zu den aktuellen Themen. Warum diese Zurückhaltung?
    Walter Holderegger, Spiez, VPT BLS, Gruppe Pensionierte