S-Bahn Freiburg
Was genau will die Regierung?
Eine Vertretung des SEV, stärkste Gewerkschaft bei den TPF, hat Staatsrat Beat Vonlanthen getroffen, um ihm die Fragen des Personals bezüglich der Schaffung einer S-Bahn Freiburg zu präsentieren.
Der SEV, die Gewerkschaft des Verkehrspersonals, hat an dieser Sitzung seine Unterstützung für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Kanton Freiburg ausgedrückt. Allerdings machen sich die Beschäftigten der Bus- und Bahnbereiche der TPF Sorgen um ihre Arbeitsplatze, angesichts verschiedener Aussagen im Zusammenhang mit der Schaffung einer Freiburger S-Bahn. Vor allem befürchten sie eine allfällige Auslagerung des Verkehrs zwischen Bulle und Freiburg durch die Gründung einer neuen Verkehrsunternehmung.
Der SEV hat Staatsrat Vonlanthen seine Position dargestellt:
- Der Auftrag zur Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Kanton Freiburg muss an die TPF gehen, die bereits multimodal den Freiburger Verkehr betreibt und dem Kanton gehört.
- Der Ausbau des Bahnnetzes muss begleitet werden vom Ausbau des städtischen und regionalen Busnetzes, um die Benutzer an die zentralen Bahnhöfe von Bulle, Romont und Freiburg zu bringen.
- Grosse Vorbehalte bestehen zur Gründung einer neuen Unternehmung für den öffentlichen Verkehr, da diese die Arbeitsbedingungen der künftigen Angestellten unter Druck setzen und die öffentlichen Finanzen durch den überflüssigen Aufbau von Verwaltungs- und Direktionsfunktionen belasten würde.
Staatsrat Vonlanthen hat bestätigt, dass die Regierung auf 2011 die erste Etappe der S-Bahn in Betrieb nehmen will, und zwar mit direkten Zügen Bulle-Romont-Freiburg-Bern. Er hat nicht bestritten, dass die Möglichkeit einer neuen gemischten Gesellschaft von TPF und SBB für den Betrieb besteht.
Inzwischen hat der SEV erfahren, dass sowohl TPF als auch SBB ein neues Projekt
präsentiert wurde. Dieses Projekt, das vom Staatsrat gegenüber dem SEV nicht
angesprochen wurde, sieht nichts weniger als das Ende der S-Bahn vor und würde
lediglich die direkten Busverbindungen zwischen Bulle und Freiburg ausbauen.
Was die Reisenden aus dem Greyerzerland sicher schätzen würden …