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SEV begrüsst zusätzliche Toleranz im Billett-Graubereich

Weitere Klärung für Reisende und Personal nötig

Nach langem öffentlichem Druck hebt die SBB die offensichtlichsten Missstände bei den Billett-Verstössen auf. Der SEV begrüsst insbesondere die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die die Handhabung der Billettpflicht überprüft. Das Ziel sind einfache Regeln, die für Personal und Passagiere verständlich und gut handhabbar sind.

Seit der Einführung vor anderthalb Jahren kritisiert die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV die Anwendung der Billettpflicht. Dabei ist er im Grundsatz einverstanden mit der Regel, dass alle Reisenden ein gültiges Billett mitführen müssen, das sie vor Abfahrt des Zuges gekauft haben. Die Umsetzung war jedoch problematisch und wurde dem Personal nicht einfach gemacht. Die Probleme im Zürcher Verkehrsverbund mit unverständlichen Automaten hatten zu einer Zuspitzung geführt.

Für den SEV ist die Lockerung der strengsten Vorschriften ein Schritt in die richtige Richtung. «Das Zugpersonal ist gut geschult und deshalb fähig, jeweils situativ richtig zu reagieren», betont SEV-Vizepräsident Manuel Avallone. Reisende, die gutwillig versucht haben, einen gültigen Fahrausweis zu erwerben, aber an der Technik oder andern Umständen gescheitert sind, sollten nicht wie Betrüger behandelt werden.

«Wir stehen für die Mitwirkung zur Verfügung, damit die SBB mit dem fachkundigen Personal zusammen die angemessene Anwendung der Vorschriften überprüfen kann», ergänzt Avallone mit Blick auf die von der SBB angekündigte Arbeitsgruppe. Der SEV setzt sich für eine Praxis ein, die dem Personal den nötigen Spielraum gibt und den Passagieren das korrekte Reisen so einfach wie möglich macht.