SEV-GAV-Konferenz SBB/SBB Cargo genehmigt Verhandlungsresultat zur Mitwirkung
Ja zur Reform der Peko – ohne Begeisterung
Mit 68:44 bei 8 Enthaltungen sagten die Delegierten Ja zur Reform der Personalkommissionen, die auf eine Stärkung der Peko Fläche hinausläuft. Zu Neinstimmen führten vor allem Sorgen um die Peko der Stufe Division.
Einleitend blendete SEV-Vizepräsident Manuel Avallone, der die Verhandlungsgemeinschaft (VG) von SEV, VSLF, Transfair und KVöV bei den Verhandlungen zur Peko-Reform anführte, zurück: Der SEV wollte die Peko Fläche (auf Antrag des TS) schon im GAV 2011 stärken, doch wurde das Thema dann ausgeklammert, wie auch bei den Verhandlungen zum GAV 2015: 2014 hielten die Sozialpartner im «Beschluss 33» fest, bis Ende Juni 2016 neue Grundlagen für die Mitwirkung auszuhandeln, diese aber erst mit dem nächsten GAV in Kraft zu setzen. Also frühestens 2019.
Nicht Sparen, sondern bessere Mitwirkung als Ziel
Die SBB provozierte anfänglich mit radikalen Kürzungsideen, erklärte dann aber, keine Sparübung zu wollen. Auf dieser Basis einigten sich die Sozialpartner auf folgende Reformziele: mehr Nähe zum Personal dank Stärkung der Peko Fläche, mehr Effizienz und Fokussierung auf definierte Themen und Projekte/Reorganisationen.
Avallone betonte, dass der SEV den Kontakt zu den Peko aller Stufen suchte und deren Forderungen in die Verhandlungen einbrachte. Am 14. Oktober 2015, dem Tag nach dem Verhandlungs-Kick-off, lud der SEV alle Peko-Mitglieder an eine Tagung ein. Auch die SEV-Unterverbände wurden stark einbezogen. Zum Beispiel waren am 16. und 18. Mai bei den Nachverhandlungen auch die Zentralpräsidenten Peter Käppler (AS) und Markus Kaufmann (BAU) dabei. Bei dieser Schlussrunde hat der SEV noch Verbesserungen auf Stufe Division und Fläche erreicht, wie der für die Peko zuständige Gewerkschaftssekretär Jürg Hurni aufzeigte. Kritik kam vor allem aus den Peko Stufe Division, die Sitze und Peko-Zeit verlieren. Delegierte warnten, dass auf Stufe Division wichtige Entscheide fallen und dass mehr Mittel für die Peko Fläche deren Arbeit nicht automatisch verbessern: Entscheidend sei, engagierte Peko-Leute zu finden.
Sorge um «Projektarbeit»
Auf besondere Skepsis stiess die Regelung, dass «Projektarbeit» grundsätzlich in der Peko-Arbeitszeit enthalten sein soll. «Wird die SBB wirklich bereit sein, bei ‹ausserordentlich hohem Mitwirkungsbedarf› zusätzliche Arbeitszeit für die Peko zu bewilligen?», wurde gefragt. Darauf werden Peko und SEV pochen müssen… Trotz aller Vorbehalte gab die Mehrheit der Delegierten der ersten Reform der Peko seit deren Einführung mit dem ersten SBB-GAV 2001 eine Chance.
«Wir nehmen die Gegenstimmen ernst!», versicherte Avallone und appellierte an alle: «Helft mit, das neue System zum Funktionieren zu bringen. Auf die bisherigen Peko-Mitglieder sind wir dringend angewiesen! Nun gilt es, mit dem neuen System Erfahrungen zu sammeln und dann wenn nötig Korrekturen vorzunehmen.»
Weitere Themen waren die Pensionskasse und die 2018 anstehenden GAV-Verhandlungen. Die laufende Mitgliederumfrage dazu ist wichtig, bitte macht bis 23. Juni alle mit.
Markus Fischer
Mehr Infos am Seminar für Peko-Mitglieder
Heute stehen für die Peko-Arbeit auf allen drei Stufen (Fläche, Division, Konzern) rund 23 Vollzeitstellen (FTE) in Form von Freistellungen und Reisezeit zur Verfügung, künftig sind es rund 22,2 FTE in Form von Arbeitszeit und Reisezeit. Grund für die leichte FTE-Reduktion ist der Stellenabbau der SBB mit Railfit20/30, doch pro SBB-Stelle stehen den Peko künftig gleich viele FTE zur Verfügung wie heute. Die Peko Fläche erhält mehr Arbeitszeit, was sie stärkt. Das war das Ziel.
kontakt.sev wird auf die Details zurückkommen, spätestens nach dem SEV-Seminar für Peko SBB/SBB Cargo am 3. November in Bern, das auch die Zusammenarbeit, die Rollen und gegenseitigen Erwartungen von SEV und Peko behandelt. Anmeldung: ; Kosten: Mitglieder gratis, Nichtmitglieder 250 Franken.