SEV feiert 90. Geburtstag mit Aktion auf dem Bundesplatz
Gewerkschaft SEV breitet «Pensionskassenloch» auf dem Bundesplatz aus
Am 90. Jahrestag ihrer Gründung hat die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV mit einer spektakulären Aktion auf ihr dringendstes Anliegen hingewiesen. Sie hat auf dem Bundesplatz das «Pensionskassenloch» ausgebreitet und damit Druck auf die Behörden gemacht, endlich die korrekte Ausfinanzierung der Pensionskassen SBB und Ascoop anzupacken.
Am 30. November 1919 fand die Gründungsversammlung des Schweizerischen Eisenbahnerverbandes statt. Heute, 90 Jahre später, beging der SEV – inzwischen als Gewerkschaft des Verkehrspersonals – dieses Jubiläum auf dem Bundesplatz in Bern. Gegen 100 Aktivisten waren aus allen Richtungen zusammengeströmt, um das symbolische Pensionskassenloch vor dem Bundeshaus auszubreiten und damit das Problem an den einzigen Ort zu tragen, wo es gelöst werden kann.
«Dieses Pensionskassenloch ist die Folge der fehlenden Ausfinanzierung in den 90er Jahren», betont SEV-Präsident Giorgio Tuti. Seither rutscht die Pensionskasse SBB immer tiefer in die Unterdeckung – bei der Pensionskasse Ascoop muss gar befürchtet werden, dass deren Sanierung einzelne Betriebe in ihrer Existenz gefährdet. Tuti ergänzt: «Die Leidtragenden sind die Aktiven und Pensionierten der Unternehmen des öffentlichen Verkehrs. Diese leisten Sanierungsbeiträge, zudem müssen sie länger arbeiten und erhalten danach dennoch tiefere Renten. Die Pensionierten erhalten entgegen früherer Versprechen seit Jahren keinen Teuerungsausgleich mehr.»
Der SEV nutzt seinen Geburtstag, um Bundesrat, Parlament und Öffentlichkeit erneut auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Er fordert den Bundesrat auf, endlich die seit Jahren hängige Botschaft vorzulegen und damit die Sanierung ernsthaft anzupacken. Der SEV wird sich weiterhin mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen, dass eine korrekte Ausfinanzierung der Pensionskassen erfolgt. Das bedeutet bei der Pensionskasse SBB einen Einschuss von rund 3,4 Milliarden Franken, der die Ausfinanzierung inklusive zwingend erforderlicher Schwankungsreserven umfasst. Für die Pensionskasse Ascoop fordert der SEV eine vergleichbare Sanierung, wobei sich daran auch die andern Eigentümer der Konzessionierten Transportunternehmungen (insbesondere Kantone und Gemeinden) zu beteiligen haben.