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Peter Käppler antwortet

Schalterschliessungen schwächen Service public

Die SBB schliesst Schalter in weiteren sechs Bahnhöfen. In den letzten 20 Jahren sind mehr als die Hälfte aller bedienten Bahnhöfe verschwunden. Warum bekämpft der SEV solche Schliessungen?

© SBB CFF FFS

Die Schliessung der bedienten Schalter in den Regionen ist eine Verschlechterung des Service public, weil die Kundschaft so gezwungen wird, in die grossen Zentren zu reisen, um Beratungen und Dienstleistungen zu erhalten. Nicht alle Dienstleistungen der Bahn können online bestellt oder per Telefon erledigt werden, die Verkaufsstellen sind ein wichtiges Bindeglied zur Kundschaft.

Der Rückzug aus der Fläche führt auch zu einem Marktnachteil für den öffentlichen Verkehr, wenn regionale Verkehrsdrehscheiben ihre Anlaufstelle für Beratung verlieren. Der öV darf nicht weiter entmenschlicht werden.

Für das Personal ist der Verlust der Arbeitsstelle in der Region mit längeren Arbeitswegen verbunden. Die Verkaufsstellen in den grossen Zentren sind bereits am Limit angelangt, die hohen Wartezeiten verärgern die Kundschaft und sind für das Personal sehr belastend. Dienststellen in den Regionen sind auch darum eine willkommene Entlastung.

Andere Verkehrsunternehmen wie die BLS, RhB und TPF fahren eine andere Strategie und erhalten ihre Verkaufsstellen in den Regionen erfolgreich aufrecht. Es gibt also gute Beispiele, wie es funktionieren kann. Wir verlangen von der SBB, ihre Strategie zu überdenken.

Peter Käppler ist Präsident des SEV-Unterverbands AS. Hast du eine Frage an ihn oder den SEV? Schreib uns an

Kommentare

  • Kränzlin Marco

    Kränzlin Marco 29/08/2024 13:40:55

    Vielleicht sollte man auch den Kostenfaktor betrachten. Viele kleinere Transportunternehmen würden gerne Verkaufsstellen betreiben, scheuen sich aber vor den hohen Kosten und immer mehr sinkenden Verkaufsprovisionen. So rentiert oft das führen einer Verkaufsstelle nicht.