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Swiss

Zusatztage belasten Schichtarbeitende in der Maintenance

Die über 200 Mitarbeitenden im Flugzeugunterhalt (Line Maintenance) der Swiss am Flughafen Zürich müssen seit dem 1. Oktober 2015 acht zusätzliche Arbeitstage pro Jahr leisten. Diese wurden damals eingeführt, weil im GAV für das Bodenpersonal der Swiss die Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 42 Stunden erhöht wurde. Diese Arbeitszeiterhöhung im Schichtdienst personalfreundlich umzusetzen war nicht einfach, und die Zusatztage sind für viele Betroffene bis heute ein Ärgernis.

Bei der Line Maintenance kommen die Zusatztage zum normalen Schichtturnus hinzu. Die rund 100 Kolleg:innen im Tagdienst arbeiten im Turnus 6–4. Das heisst, auf sechs Arbeitstage folgen vier freie Tage. Die etwas über 100 Nachtdienstangestellten arbeiten im Turnus 5–5. «In beiden Fällen sind die Zusatztage für die Mitarbeitenden eine Belastung», sagt SEV-Gewerkschaftssekretärin Regula Pauli. Zwar kann man die Zusatztage reduzieren, indem man auf Lohn verzichtet. Doch das können sich nur wenige leisten, jüngere Mitarbeitende im Lohnaufstieg noch weniger als ältere, und die hohe Teuerung macht Lohnverzicht noch unmöglicher. Zweitens kann man Ferientage als Zusatztage opfern. Aber auch wenn das Swiss-Bodenpersonal fünf über-gesetzliche Ferientage hat, also 25 pro Jahr bis zum Ende des Jahres des 49. Geburtstags, geht diese Option doch auf Kosten der Erholung.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich Mitarbeitende regelmässig bei SEV-GATA über die Zusatztage beklagen und unsere Gewerkschaft auffordern, die unbefrie-digende Situation zu verbessern. Zusammen mit Mitarbeitenden hat SEV-GATA bei der Swiss-Leitung auch schon mehrmals Verbesserungsvorschläge eingebracht, aber bisher ohne Erfolg.

Nun hat SEV-GATA in der zweiten Septemberhälfte zwei Versammlungen durchgeführt und von den Teilnehmenden den Auftrag erhalten, bei der Swiss-Leitung erneut für eine bessere Lösung zu intervenieren. Als Grundlage dafür macht SEV-GATA beim Personal der Maintenance demnächst eine Online-Umfrage und hofft auf rege Teilnahme.

Markus Fischer