Vorstand SEV
SEV funktioniert auch während der Coronakrise
Aufgrund der aktuellen Situation fand die Vorstandssitzung vom 24.April mit einer reduzierten Delegation und dem angezeigten Mindestabstand statt. Auch inhaltlich war die Coronavirus-Krise grosses Thema. Der Vorstand hat ausserdem die Jahresrechnung 2019 genehmigt und freute sich über 25000 Unterschriften für den FVP.
Es war die erste Vorstandssitzung seit dem Lockdown; aufgrund der aktuellen Situation in einer reduzierten Delegation mit je einem Vertreter pro Unterverband und den Kommissionen, der PV liess sich aufgrund der Empfehlungen des BAG entschuldigen.
Doch nicht nur der Vorstand muss seine Funktionsweise in Zeiten des Coronavirus anpassen: Auch im SEV-Zentralsekretariat und den Regionen funktioniert seit einigen Wochen vieles anders: «Wir haben rasch gehandelt und kommuniziert», bilanziert SEV-Präsident Giorgio Tuti. Den Mitarbeitenden, insbesondere jenen, die zur Risikogruppe gehören, wurde empfohlen, von zu Hause aus zu arbeiten. «Wir funktionieren jetzt zwar anders, aber wir bleiben genauso erreichbar für unsere Mitglieder und erbringen unsere Dienstleistungen in der gleichen Qualität wie sonst auch», stellt Giorgio Tuti fest. Dies bestätigen auch die durchwegs positiven Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft.
Für den SEV war von Anfang an klar: Oberste Priorität hat der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und der Mitglieder. Aber es stellen sich auch viele Fragen zu Arbeitszeit und Lohnzahlungen. «Die Flut an Anrufen war zu Beginn riesig, hat sich inzwischen aber wieder etwas normalisiert», so Giorgio Tuti. In den kommenden Wochen wird der SEV die Lockerungen und die Wiederaufnahme des Normalfahrplans eng begleiten.
Der Vorstand ist sich einig, dass die Angestellten im öV während dieser Krise merken, was die Gewerkschaft für sie leistet. Dies schlägt sich auch in den Neueintritten nieder: Im Monat März verzeichnete der SEV überdurchschnittlich viele neue Mitglieder. Dennoch ist Mitgliederwerbung in der aktuellen Situation mit Social Distancing und vermehrtem Homeoffice sehr schwierig, da potenzielle Neumitglieder schlechter erreicht werden können. Der Vorstand begrüsst es deshalb, dass der SEV vermehrt über die digitalen Kanäle an die Leute gelangt, sei dies über Newsletter oder die sozialen Medien.
«Wir müssen uns aber auch Gedanken dazu machen, was mit Versammlungen, Sitzungen und Verhandlungen passiert, wenn das Versammlungsverbot oder die Empfehlung zum Social Distancing über längere Zeit bestehen bleibt», räumt Giorgio Tuti ein. Die Delegiertenversammlungen der Unterverbände wurden vorerst auf den Herbst verschoben. Die Unterschriftensammlung für die 13.AHV-Rente musste sistiert werden, der 1.Mai fand digital statt und auch die für den 15.Mai geplante Klimademo und die «Violette Woche» werden nicht physisch stattfinden können. Hier gilt es, in der Ausnahmesituation neue Wege zu finden.
Geschäftsbericht 2019 genehmigt
Der Vorstand genehmigt die von Finanzchef Aroldo Cambi vorgestellte Jahresrechnung einstimmig. Die Bilanz für 2019 weist einen Überschuss von 442000 Franken auf, der mit der Betriebsreserve verrechnet wird.
Der Aktienboom hat massgebend zum enormen und ausserordentlichen Finanzerfolg von 2.75 Mio. Franken geführt. «Diese Entwicklung ist aber mit Vorsicht zu geniessen», räumt Aroldo Cambi ein. Aufgrund der Coronakrise sind die Finanzmärkte gekippt und beschweren gegenwärtig desaströse Verluste. Das wird langfristige Folgen mit sich ziehen und sich auch auf den Finanzerfolg 2020 niederschlagen. 2019 verzeichnete der SEV einen deutlich höheren Sachaufwand, was sich vor allem mit dem Kongress und dem 100-Jahr-Jubiläum begründet. «Das SEV-Jubiläum hat dank erfolgreicher Projektführung finanziell aber deutlich besser abgeschlossen als geplant», so Cambi.
Auch 2019 verzeichnete der SEV eine deutliche Abnahme des Mitgliederbestands. Aufgrund der Altersstruktur und der jährlichen Todesfälle kann kurzfristig nicht mit einer Stabilisierung gerechnet werden. Die Werbung insbesondere von jüngeren Neumitgliedern ist deshalb besonders wichtig.
Über 25’000 Unterschriften für den FVP
Der SEV hatte das Ziel, für die Petition «Hände weg vom FVP» 20000 Unterschriften zu sammeln. Inzwischen sind über 25000 Unterschriften eingetroffen – ein grosser Erfolg. «Wir warten noch auf einen guten Moment, die vielen Kisten beim VöV zu deponieren», so Vizepräsidentin Barbara Spalinger. Im September sind die Verhandlungen mit dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV) über die Vereinbarung FVP vorgesehen, bei denen der SEV die Fahrvergünstigungen für das Personal weiterhin verteidigen wird.
Elisa Lanthaler