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Lokpersonal

Historische Versammlung

SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard, Gewerkschaftssekretärin Valérie Solano, Betreuerin der LPV-Sektionen in Genf, und SEV-Präsident Giorgio Tuti waren die drei Hauptredner/innen (mit Manuel Avallone und René Zürcher, hier abwesend). Sie umgeben den derzeitigen LPV-Zentralpräsidenten Hans-Ruedi Schürch und Hanny Weissmüller, Nachfolgerin ab 2021.

Fast 70 Personen versammelten sich am 21. September im Olympischen Museum in Lausanne – natürlich unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln – zu einer Delegiertenversammlung, die Geschichte schrieb.

In die Geschichte geht diese DV unter dem Vorsitz von Michel Roth ein, weil es die erste DV LPV mit Masken und Abstandsregeln war, vor allem aber, weil sie mit Hanny Weissmüller erstmals eine Frau an die Unterverbandsspitze wählte (siehe S. 2). Auch SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard unterstrich seine «grosse Freude, an einer echten Versammlung teilzunehmen. Wir haben es vermisst. Es ist einfach schwierig, per Skype etwas in Bewegung zu setzen!» Nachdem das Protokoll, der Jahresbericht, der Jahresabschluss 2019 sowie das Budget 2021 angenommen worden waren, beklagte SEV-Gewerkschaftssekretärin Valérie Solano in ihrem Vortrag, dass die Wiederbelebung der Nachtzüge über Österreich stattfindet. Sie zeigte auf, welche Arbeit der SEV leistet um zu verhindern, dass der Léman Express ein trojanisches Pferd für Lohndumping wird. Pierre-Yves Maillard erinnerte daran, dass die Renten immer noch sinken und die beste Antwort darauf eine 13. AHV-Rente sei. Bei der Frage der Finanzierung betonte er, dass die Arbeitswelt von den 800 Milliarden in der Bilanz der Nationalbank bisher wenig profitiere. Der SGB wehrt sich dagegen, dass die Frauen mit der Erhöhung ihres Rentenalters die AHV retten sollen. Maillard erinnerte schliesslich an die rote Linie des Lohnschutzes, die der Grund ist, dass der SGB das Rahmenabkommen mit der EU nicht unterstützen kann. Anschliessend brachten die Delegierten verschiedene Vorschläge ein, v.a. zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz: Die Klimaanlage im Führerstand sollte nicht automatisch laufen, und das Personal will bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge miteinbezogen werden. Das Prinzip, bei Zugstörungen am nächstgelegenen Bahnhof zu halten, wurde ebenfalls akzeptiert.

In seiner letzten Präsidentschaftsrede erinnerte Hans-Ruedi Schürch (der noch bis 31. Dezember im Amt ist), an die Zeit, in der sich die ehemalige Geschäftsführung der SBB mit der Digitalisierung beschäftigte, während das Personal mit altem Rollmaterial und entsprechend mit Verspätungen und technischen Problemen zu kämpfen hatten. Er beklagte den schlechten Start der Lohnverhandlungen wegen der zeitgleich angekündigten Sparmassnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie. «Diese sieben Jahre als Zentralpräsident waren spannend und sind sehr schnell vergangen», sagte er. Gleichzeitig freue er sich aber auch auf mehr Freizeit. Stefan Bruderer schloss mit einer Erinnerung an die neue LPV-Website.

Yves Sancey/Übersetzung: Karin Taglang
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Wahlen

Die LPV-Delegierten wählten Hanny Weissmüller (LPV Vaud et Bas-Valais) einstimmig als Zentralpräsidentin. Folgende Personen wurden erneut in den Zentralvorstand gewählt: Jan Schönenberger (Zentralkassier), Marcel Maurer (Zentralsekretär), Marjan D. Klatt (Ressortleiter Personenverkehr), Beat Kieliger (Ressortleiter Cargo), Patrick Cavelti (Ressortleiter RhB), René Knöpfel (Ressortleiter BLS) und Christoph Erker (Werbeverantwortlicher). Demian Papa (LPV Ticino) wurde als Ersatzmitglied in die GPK-LPV gewählt. Marcel Maurer (LPV BLS) ist neu Ersatzmitglied im SEV-Vorstand.

Gabriele Bianchi (LPV Ticino) wurde als Jugendvertreter gewählt. Vertretung von Migration und Frauen: vakant.

In die GAV-Konferenz SBB des SEV wurden von SBB Cargo René Peter und Andreas Järmann gewählt, sowie vom Personenverkehr Steve Langmeier und Morad Ghezoani.

Selim Taboubi, Alexander Schlatter und Mathias von Büren wurden zu Ersatzmitglieder der GAV-Konferenz ernannt.