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Vorstand SEV: Sitzung vom 10. März

Ein kleines Defizit undein paar graue Haare

Der SEV-Vorstand hat die Jahresrechnung 2016 mit einem Defizit von 8000 Franken einstimmig angenommen. Seine Mitglieder gratulierten Giorgio Tuti zur Wahl zum Präsidenten der ETF-Eisenbahnsektion (siehe Seite 5).

«In vier Jahren werden die Einnahmen aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen fast eine halbe Million Franken geringer sein», erklärte der SEV-Finanzverwalter Aroldo Cambi an der Vorstandssitzung am 10. März. Dieser Negativtrend hat zu einem kleinen Defizit von 8000 Franken in der Jahresrechnung 2016 geführt (budgetiert waren 17’000 Franken Defizit). «Wir müssen die Jahresrechnung im Zusammenhang mit der Bilanz 2015 betrachten: Diese wurde mit einem Überschuss von 274’000 Franken abgeschlossen», erläuterte Cambi.

Um die Differenz zwischen den beiden Jahren zu erklären, hob Aroldo Cambi die gestiegenen Vollzugskostenbeiträge beim Rechtsschutz hervor sowie die finanziellen Mittel, welche in die Kampagnen für AHVplus, gegen die Pro Service public Initiative und in die Aktionen gegen Railfit20/30 geflossen sind. Auch das Defizit des Brenscinos von 200’000 Franken, das der SEV decken musste, belastete die Rechnung.

Gute, aber fragile Finanzen

«Das Geschäftsergebnis hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen, was wir in erster Linie dem paradoxen Trump-Effekt auf die Finanzmärkte verdanken. Dieser wird aber nur kurz anhalten, da der US-Präsident zurzeit eine Politik der wirtschaftlichen Isolation betreibt und sich einen medialen Fauxpas nach dem anderen erlaubt», kommentierte Aroldo Cambi. «So ermöglichten die Aktien und gewisse Fremdwährungen ein gutes Ergebnis, doch die Situation bleibt delikat, vor allem wegen den Null- oder gar Negativzinsen auf dem Franken und dem Euro.»

Mit Blick auf die Zukunft betont der Finanzverwalter, dass der SEV finanziell auf soliden Beinen steht, nicht zuletzt, weil das Personal viel Disziplin bei der Verwaltung des Budgets zeigt. «Trotzdem kann sich die Situation rasch verschlechtern, wenn die Mitgliederzahlen weiter sinken. Auch die unausgeglichene Alterspyramide wird negative Auswirkungen auf die Einnahmen in den nächsten Jahren haben, wenn es uns nicht gelingt, sie umzukehren», warnte Cambi, denn die Generation der Babyboomer geht langsam in Pension…

Im Jahr 2017 wird der SEV andererseits keine Brenscino- Defizite mehr decken müssen, denn das Hotel gehört seit dem 1. Januar 2017 der Reka.

Altersvorsorge 2020: Vorstand unterstützt Ständeratsvariante

Der Vorstand SEV befasste sich auch mit der Altersvorsorge 2020. Er unterstützt die aktuelle Variante des Ständerats.

Die Erhöhung der neuen AHV-Renten um 840 Franken pro Jahr für Alleinstehende und 2712 Franken für Ehepaare ist für den SEV-Vorstand ein wichtiges Element der Reform, da so die Senkung der Umwandlungssätze in der zweiten Säule kompensiert werden kann. Zwar ist die Rentenaltererhöhung auf 65 Jahren bei den Frauen eine bittere Pille, doch der Vorstand ist der Meinung, dass das Paket als Ganzes eine Verbesserung der aktuellen Situation bringt. Er betont vor allem, dass Frauen bei einer frühzeitigen Pensionierung mit 64 Jahren durch die neuen Bedingungen höhere Renten erhalten als heute im selben Alter.

Je nachdem, was National- und Ständerat am 17. März in der Schlussabstimmung definitiv verabschieden, passt die SEV-Delegation ihre Position im Hinblick auf die ausserordentliche Delegiertenversammlung des SGB am 24. März zur «Altersvorsorge 2020» noch an.

Zum Schluss erwähnte Giorgio Tuti die erfolgreichen Sektionskonferenzen von Anfang Jahr: «Wir freuten uns sehr, dass die Teilnehmer/innen so zahlreich erschienen. Die Konferenzen boten Gelegenheit, sich auszutauschen, was von den Sektionen sehr geschätzt wurde. Genau so möchten wir weitermachen.»

Vivian Bologna/kt