Arne Hegland zur Migrationstagung und zur Arbeit der Migrationskommission
Ziel: Aufmunterung zur Partizipation
Die SEV-Migrationstagung wurde auch dieses Jahr wieder von Arne Hegland und Susanne Frischknecht vom SEV-Regionalsekretariat Zürich organisiert. kontakt.sev fragte den «Migrationssekretär» nach seiner Bewertung der Tagung und nach den sonstigen Aktivitäten der Migrationskommission, für die er zuständig ist.
kontakt.sev: Bist du mit der Migrationstagung 2014 zufrieden?
Arne Hegland: Ja, ich bin sehr zufrieden, wir erlebten einen spannenden und abwechslungsreichen Tag mit engagierten, kompetenten Referent/innen. Gefreut hat mich auch die bunte Durchmischung der zahlreichen Teilnehmenden: Migrant/innen wie Schweizer/innen aus allen Landesteilen, vorwiegend natürlich SEV-Kolleg/innen, aber auch solche befreundeter Gewerkschaften. Beeindruckt hat mich weiter, wie aufmerksam und konzentriert alle waren und dass sich alle auch persönlich einbrachten, vor allem natürlich am Nachmittag in den Workshops. Ich denke, wir sind dem Ziel der Tagung, die Leute über ihre Rechte zu informieren und sie aufzumuntern, diese auch wahrzunehmen, recht nahe gekommen. Wenn jede/r sich ab und zu sogar fragt, was kann ich tun, damit es uns allen besser geht, und auch entsprechend handelt, dann haben wir das Ziel sogar mehr als erreicht und ein starkes Zeichen gegen den zunehmend egoistischen Zeitgeist gesetzt.
Wie viele Mitglieder hat die Migrationskommission und wie arbeitet sie?
Die Kommission besteht aus einem Dutzend Mitgliedern. Leider sind noch nicht alle Unterverbände in der Kommission vertreten. Gerne würden wir auch Kolleg/innen aus dem ZPV, dem VPT und dem PV bei uns begrüssen. Die Kommission trifft sich 4- bis 6-mal pro Jahr zu ganztägigen Sitzungen, die entweder im Zentralsekretariat oder an den verschiedenen Arbeitsorten der Mitglieder stattfinden. Aus dem Blickwinkel der Migration diskutieren wir über aktuelle gewerkschaftliche und politische Themen und arbeiten am jeweiligen Jahresthema, das wir an einer zweitägigen Retraite vertieft behandeln. Zudem berichten unsere Delegierten aus ihren Gremien, z. B. aus dem Vorstand SEV oder aus der SBB-GAV-Konferenz, und wir diskutieren mit ihnen, was dabei aus Sicht der Migrant/innen speziell beachtet werden muss.
Womit hat sich die Kommission dieses Jahr neben der Migrationstagung beschäftigt? Und was hat sie nächstes Jahr vor?
Neben den Alltagsgeschäften setzte sich die Kommission mit grundlegenden, ihre Zukunft betreffenden Fragen auseinander: An welchen Themen wol len wir arbeiten? Was wollen wir damit erreichen – und wie? Was ist der Beitrag jedes einzelnen Mitglieds der Kommission, und weshalb ist es über haupt in der Kommission? Welche Ziele verfolgen die Einzelnen und welche wir als Kommission? Neben diesem Selbstfindungsprozess hat sich die Kommission intensiv mit ihrer thematischen Zukunft befasst. Nachdem sie sich in den verflossenen Jahren mit den Rechten und Möglichkeiten innerhalb der Schweiz beschäftigt hat, will sie nun ihren Horizont auch geografisch erweitern. Mit einem «Blick über die Grenzen» sollen verschiedene Aspekte beleuchtet werden: wirtschaftliche, soziale, organisationspolitische, rechtliche, vielleicht auch philosophische. Was genau das Thema 2015 sein wird, hat die Kommission jedoch noch nicht festgelegt. Irgendwann möchte sie es zudem wagen, das heisse Eisen «Grenzgängertum» anzufassen. Ein Thema, das gewerkschaftsintern sehr kontrovers diskutiert wird – aber gerade deshalb sollte die Diskussion auch einmal breit geführt werden.
Fragen: Fi