Bodensee-Schifffahrt
Personalversammlung stimmt Einigung mit Bodensee-Schifffahrt zu
Länger arbeiten, aber gleich viel verdienen: Das Personal der schweizerischen Bodensee-Schifffahrt leistet einen markanten Beitrag an die Sanierung des Unternehmens.
Die Zahlen der Bodensee-Schifffahrt geben wenig Anlass zur Beruhigung: Der Verlust im letzten Jahr lag nur knapp unter einer Million Franken. Das Personal konnte sich deshalb einem Beitrag zur Sanierung nicht verwehren. Der Weg dazu, den konnte es jedoch nicht so akzeptieren, wie das Unternehmen ihn einschlug. Ein neuer Geschäftsführer hatte Anfang April den eisernen Besen schwingen wollen, Kündigungen ausgesprochen und dem gesamten Personal massive Lohnkürzungen und den Abbau sämtlicher Zulagen angekündigt. Die gewerkschaftlich gut organisierte Belegschaft verlangte Verhandlungen, in denen sie sich vom SEV vertreten lassen wollte.
Dazu kam es schliesslich auch, aber erst, nachdem das Personal in einer Versammlung geschlossen entschied, keine Einzelverträge zu unterschreiben und am Mandat an den SEV festzuhalten. Mit einer Kundgebung vor dem Thurgauer Regierungsgebäude in Frauenfeld forderte es die Kantonsregierung auf, als Vermittler zu wirken.
Die Regierung handelte rasch und lud die Parteien zu Gesprächen ein, die nun zu einer Einigung geführt haben. Diese sieht vor, dass die Arbeitszeit auf 42 Stunden pro Woche angehoben wird, dass aber die Bruttolöhne und Zulagen nicht gekürzt werden. Dazu sollen mit dem SEV neue und gestraffte Anstellungsbedingungen verhandelt werden. Die Eigentümer der der Bodensee-Schifffahrt sind zu finanziellen Einbussen bereit und wollen die Einnahmen verbessern. Aber auch weitere Kostensenkungen sind vorgesehen.
Peter Moor