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SBB Cargo International und Gewerkschaften vereinbaren Massnahmenpaket

SBB Cargo International: Arbeitsplatzgarantie gegen Arbeitszeiterhöhung

Unter dem Druck der Frankenstärke haben sich SBB Cargo International und ihre Personalorganisationen darauf geeinigt, den Gesamtarbeitsvertrag mit einer auf zwei Jahre befristeten Vereinbarung zu ergänzen, die die Produktivität des Perso-nals steigert. Als Gegenleistung garantiert das Unternehmen den Beschäftigten Löhne und Arbeitsplätze bis Ende 2017.

Aufgrund des Wertverlusts des Euro gegenüber dem Schweizer Franken konnte SBB Cargo International den vertragsschliessenden Parteien glaubhaft belegen, dass sich die Ertragslage des Unternehmens verschlechtert hat. Das Unternehmen hat aufgezeigt, dass verschiedene Massnahmen geplant sind, um die Ertragslage zu verbessern. Als Beitrag des Personals wurde nun eine befristete Zusatzvereinbarung zum Gesamtarbeitsvertrag von SBB Cargo International abgeschlossen.

Diese sieht als zentralen Punkt vor, dass die tägliche Arbeitszeit, die gemäss Gesamtarbeitsvertrag 492 Minuten beträgt, im Jahr 2015 rückwirkend ab Februar auf 510 Minuten täglich angehoben wird. Im Jahr 2016 liegt die tägliche Arbeitszeit bei 504 Minuten. Ab 2017 gelten wieder die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrags, der entsprechend um ein Jahr verlängert wird. Bis Ende 2017 gilt zudem eine Lohn- und Arbeitsplatzgarantie für die gesamte Belegschaft.

Um sicherzustellen, dass das Personal dennoch genügend Erholungszeit erhält, werden neu 7 freie Tage im Monat garantiert (bisher 6). Das Kader leistet ebenfalls seinen Anteil, indem es auf rund 2 bis 8 Prozent Lohn verzichtet.

Weitere Punkte betreffen die Regelung des Ausgleiches von Minusstunden und die Durchführung der Personalbeurteilung. Als Ausgleich des persönlichen Zeiteinsatzes erhalten die Mitarbeitenden jeweils Ende 2017 und 2018 zudem eine Leistungsprämie, die insgesamt 1,7 Prozent des Jahresbasissalärs ausmacht.

SBB Cargo International wird den Vertragspartnern vierteljährlich aufzeigen, wie sich die Ertragslage entwickelt. Sollte diese besser ausfallen als jetzt dargelegt, wird die Vereinbarung überprüft.

Kommentare

  • Hans-Jürg Siegenthaler

    Hans-Jürg Siegenthaler 09/07/2015 08:17:16

    Super: andere Firmen über Lohndumping einklagen, sich einsetzten für 2-männige Triebfahrzeug-Bedienung in Italien und das Einverständnis zu längerer Arbeitszeit für Schweizer Lokführer. Genau eine solche Gewerkschaft brauchen wir.