Dritte Verhandlungsrunde kurzfristig abgesagt
Zentralbahn bricht Lohnverhandlungen ab
Die für den 8. Mai geplante dritte Lohnverhandlungsrunde wurde seitens Zentralbahn kurzfristig abgesagt. Die Zentralbahn zieht ihr Angebot einer an Bedingungen geknüpften generellen Lohnerhöhung zurück und beschränkt sich lediglich auf die bereits im GAV vereinbarten individuellen Lohnerhöhungen.
Der SEV empfindet das Aussetzen einer generellen Lohnerhöhung als Affront gegenüber dem Personal, das in den letzten Jahren mit vollem Einsatz zu den Rekordgewinnen beigetragen hat. Zudem ist der SEV masslos enttäuscht, dass die Zentralbahn dem Personal nicht einmal die Möglichkeit gibt, seine Forderungen und Wünsche an einer dritten Verhandlungsrunde einzubringen.
An der dritten Verhandlungsrunde hätte die Verhandlungsgemeinschaft der Gewerkschaften (SEV und transfair) die im März an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung beschlossenen Lohnforderungen auf den Tisch bringen können. Der Termin vom 8. Mai wurde nun seitens Zentralbahn abgesagt und die Lohnverhandlung einseitig abgebrochen. Die Zentralbahn zieht ihre Angebote aus der zweiten Verhandlungsrunde zurück und beschränkt sich einzig auf die individuellen Lohnerhöhungen und damit auf denjenigen Teil, der ausdrücklich im GAV vorgeschrieben steht. Dabei spricht die Zentralbahn von einem Abschluss; wir nennen es beim Namen: Abbruch.
Die Zentralbahn begründet dies mit den zu erwartenden Defiziten aufgrund der Coronakrise. Der SEV kritisiert den Verwaltungsrat der Zentralbahn dafür, dass er die aktuelle Situation missbraucht, um die Millionengewinne der letzten Jahre nicht angemessenen honorieren zu müssen. Die Zentralbahn vermischt Lohnverhandlungen und berechtigten Forderungen des Personals mit Massnahmen zur finanziellen Bewältigung der Corona-Pandemie
Die Zentralbahn erwirtschaftete in den letzten Jahren Resultate mit Millionengewinnen, steigenden Pünktlichkeitswerten und steigenden Kostendeckungsgrad. Die Mitarbeitenden leisteten dafür Sonderefforts, sind hoch motiviert und loyal – auch in der jetzigen Krise.
Die Mitgliederversammlung und die mit 144 Unterschriften unterzeichnete Petition zeigen unmissverständlich, dass das Personal am Erfolg der letzten Jahre beteiligt werden will und die Wertschätzung auch daran misst.