Viel Arbeit für die Sektionen im 2020
Unterschriften sammeln, werben und mobilisieren
An der Sektionskonferenz im Berner Hotel Kreuz besprach die SEV-GL mit den zahlreich erschienenen Sektionsvertreter/innen die Jahresschwerpunkte 2020.
«Wenn wir nicht kämpfen, verlieren wir sowieso!» sagte SEV-Vizepräsident Christian Fankhauser zum Angriff des BAV auf die Fahrvergünstigungen des Personals. Er rief alle auf, für die SEV-Petition «Hände weg vom FVP» zahlreiche Unterschriften zu sammeln.
Situation in den Betrieben
Bei der SBB erschweren der Personalmangel in diversen Berufskategorien und die Folgen fragwürdiger Reorganisationen den täglichen Betrieb. Diesen zu stabilisieren und die Mitarbeitenden bei der Stange zu halten, damit nicht weiteres Know-how abfliesst, sowie neue Mitarbeitende zu rekrutieren seien aktuell prioritär, erklärte Vizepräsidentin Barbara Spalinger. Im April wird die GAV-Konferenz des SEV über die von der SBB gewünschte Neuaushandlung des Lohnsystems diskutieren. «Je genauer wir wissen, was in der Fläche passiert, desto besser können wir verhandeln», so Spalinger. «Informiert uns per Mail über Lohnfragen und Reorganisationen.»
Andauernde Reorganisationen hat es in den letzten Jahren auch bei der BLS gegeben, akuten Personalmangel gibt es beim Lokpersonal. Die Personalzufriedenheit ist tief. Auch beim Busverkehr der Region Thun (STI) ergab eine Umfrage schlechte Zufriedenheitswerte. Danach gewährte die Direktion Wegzeitvergütungen, die sie zuvor stets ablehnte.
Sinkende Pensionskassenrentenmachen Stärkung der AHV nötig
Zur Lage der Pensionskassen (PK) führte SEV-Finanzverwalter Aroldo Cambi aus, dass in den nächsten Jahren leider nicht mit einem Ansteigen der Zinsen auf sicheren Obligationen zu rechnen ist. Dies deshalb, weil ausser den PK, die darauf angewiesen wären, niemand ein Interesse an höheren Zinsen hat: weder verschuldete Staaten noch Unternehmer noch Hausbesitzer mit Hypotheken. Daher wird es für die PK schwierig bleiben, an den Finanzmärkten die nötigen Gewinne zu erwirtschaften, um ein weiteres Sinken der künftigen Renten zu verhindern. In den paritätischen PK-Stiftungsräten tendieren gewisse Unternehmensvertreter dazu, die Sicherheit für ihr Unternehmen allzu hoch zu gewichten und alle Risiken auf die Versicherten abzuschieben mittels allzu vorsichtiger Geldanlagen und übertriebener Senkungen des technischen Zinssatzes. Diese Politik bringt die Versicherten um Erträge auf dem Alterskapital und führt zu tieferen Renten. Dagegen wehrt sich der SEV in den Stiftungsräten.
Damit trotz der PK-Krise die künftigen Rentner/innen anständig leben können, braucht es eine Stärkung der AHV, die stabil und sozial finanziert ist. Darum lanciert der SGB im März die Unterschriftensammlung für eine 13. AHV-Rente. Der SEV hat 10000 Unterschriften zu sammeln. Dabei können alle Leser/innen mit dem Talon in der nächsten SEV-Zeitung mithelfen. Und die Sektionen können an ihren Anlässen fleissig sammeln.
Mobilisierungen am 15. Mai,11. Juni und 19. September
Gefordert sind die Sektionen auch bei der Mobilisierung für den Klimaaktionstag am 15.Mai, sagte SEV-Präsident Giorgio Tuti: Das Lokpersonal «hornt» um 11.59 und Personal mit Kundenkontakt trägt Badges. Aktionen sind auch am 11. Juni für die Gleichstellung geplant. Vor allem aber sollen die Sektionen ihre Mitglieder am 19. September nach Bern an die SGB-Demo mit SEV-Vordemo für anständige Löhne und Renten bringen.
Weitere Themen waren die Verkehrs- und Europapolitik und die Mitgliederwerbung. Manche Kolleg/innen seien einfach «zu satt», um sich werben oder gar für Aktionen mobilisieren zu lassen, sagten zwei Sektionspräsidenten. SEV-Profis werden dieses Jahr zusammen mit den Sektionen diverse Werbeaktionen durchführen, Koordinator der neuen «Werberegion Mitte» ist SEV-Sekretär Toni Feuz. Zu viele Mitglieder verlassen bei der Pensionierung den SEV, statt in den PV zu wechseln: Sie sind frühzeitig zu kontaktieren.
Leute der Jugend- und Migrationskommission präsentierten deren Aktivitäten im 2020.
Markus Fischer