Cargo-Depot Goldau: Das fordert der SEV nach dem Runden Tisch
Nachdem SBB Cargo am 16. November angekündigt hatte, die 45 Stellen im Depot Goldau bis spätestens Ende 2022 aufzuheben, fand am 1. Dezember ein Runder Tisch von Cargo mit der Verhandlungsgemeinschaft (VG) von SEV, VSLF, Transfair und KVöV statt.
Dabei konnte Cargo nicht alle Gründe der Schliessung transparent erklären und musste einräumen, dass dazu erst im Februar vollständige Zahlengrundlagen vorliegen werden. So könnte es durchaus passieren, dass die Lokführer von Goldau auch an anderen Depotstandorten weiterhin dringend gebraucht werden, um Leistungen zu fahren. Der Grund für die Auflösung von Goldau ist Infrastrukur-technischer Art und nicht, dass Cargo zu viele Lokführer hat.
Produktion nachts möglich
Zudem bestätigte Cargo, dass aus Sicht von SBB Infrastruktur zwischen 24 und 5 Uhr weiterhin zusätzliche Trassen und geplante Halte für den Lokpersonalwechsel in der Zentralschweiz möglich sind. Darum und weil die Produktion bei Cargo nachts am stärksten ist, fordert die VG, dass ihr Cargo zur weiteren Produktion ab der Zentralschweiz in diesem Zeitfenster Zahlen und Optionen vorlegt.
Lokpersonalpool püfen
Insbesondere fordert die VG die Prüfung der Option eines gemeinsamen Lokpersonalpools von SBB Cargo, SBB Cargo International, SBB Personenverkehr und SOB – zusätzlich unter Einbezug von möglichen Aushubverkehren der geplanten 2. Gotthard-Strassenröhre.
Fristen für Wechsel weg von Goldau anpassen
Für die von der Schliessung betroffenen Lokführer hat Cargo intern, bei SBB Personenverkehr, SBB Cargo International und der SOB Lösungen aufgegleist. Die Anmeldefristen beim Personenverkehr sind viel zu knapp. Die VG fordert angemessene Fristen sowie laufend weitere flexible Übertrittsangebote während der nächsten Jahre innerhalb des SBB-Konzerns! Die Fristen für diese Wechsel sind so zu verlängern, dass für die Abklärung der oben genannten Optionen die nötige Zeit bleibt, und damit nicht irreversible Fakten geschaffen werden.
Weiter muss bei allfälligen Übertritten die individuelle Situation berücksichtigt und gewürdigt werden.
Markus Fischer