Vorstand nominiert Christian Fankhauser als Vizepräsident
Der SEV-Vorstand empfiehlt dem Kongress vom 4. Juni einstimmig Christian Fankhauser als neuen SEV-Vizepräsidenten und Nachfolger von Manuel Avallone. Damit machte der Gewerkschaftssekretär aus der Romandie das Rennen gegen seinen Deutschschweizer Kollegen Philipp Hadorn. Der Vorstand hat ausserdem die Rechnung 2018 genehmigt, die mit einem Defizit von 954000 Franken abschliesst.
Zwei Kandidaten für einen Posten. Zwei Gewerkschaftssekretäre, die seit über 15 Jahren beim SEV arbeiten und eine grosse Erfahrung in Gewerkschaften und/oder Politik mitbringen. Philipp Hadorn und Christian Fankhauser sind die einzigen, die für die Nachfolge von Manuel Avallone kandidieren, der das Vizepräsidium nach dem Kongress Anfang Juni abgibt.
Kein 3. Vizepräsidium
Die Kandidaten wurden am 15. März vom Vorstand angehört. Nach ihrer fünfminütigen Präsentation stellten sie sich den Fragen des Vorstands. Christian Fankhauser ruft auf Deutsch seine 25 Jahre Gewerkschaftsarbeit in Erinnerung: zehn Jahre als Verantwortlicher der Sektion Nord-Vaudoise der SIB, danach beim SEV und hier unter anderem mit dem Aufbau des Regionalsekretariats Lausanne betraut. «Ich bin gerne bei den Mitgliedern und verteidige anlässlich von Verhandlungen das Mandat, das wir von ihnen erhalten. Ich habe mich unserer Gewerkschaft voll und ganz verschrieben. Es ist eine Leidenschaft!» Als Prioritäten bei einer allfälligen Wahl möchte er sich für mehr Menschlichkeit in Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsmitteln einsetzen. Zudem will er – «gemeinsam mit euch» – die Entwicklung beim Mitgliederbestand umkehren.
Entscheid am 4. Juni
Philipp Hadorn, seinerseits auch SP Nationalrat aus Solothurn, betont die Synergien zwischen Gewerkschaft und Politik. Er wird diesen Herbst für eine dritte Amtszeit im Nationalrat kandidieren. Ist diese Funktion kompatibel mit dem Amt als SEV-Vizepräsident? «Es ist alles eine Frage der Organisation. Wichtig ist, erreichbar zu sein.» Die von Philipp Hadorn eingebrachte Idee, für eine dritte Vizepräsidiumsstelle zu kandidieren, die gemäss Statuten möglich wäre, wurde im Vorstand nicht diskutiert.
Abschliessend lobte der Vorstand die Qualität beider Kandidaturen, entschied sich aber einstimmig für diejenige von Christian Fankhauser. Gewünscht war eine Kandidatur aus der Romandie und die volle Konzentration auf den SEV ohne Nebenmandate. Nach diesem Entscheid zog Philipp seine Kandidatur zurück. Der Kongress wird am 4. Juni entscheiden.
Vivian Bologna/Übersetzung: chf
Rote Zahlen im 2018
Der Vorstand hat ohne Zögern die Rechnung 2018 genehmigt, die Finanzchef Aroldo Cambi ihnen vorstellte und die leider ein Defizit von 949000 Franken aufweist. Der klare Entscheid ist darauf zurückzuführen, dass dieses Defizit nicht aus einer Misswirtschaft entstand ,sondern aufgrund von Unsicherheiten an der Börse. «Der Dezember war weltweit eine Katastrophe. Das Resultat der Finanzanlagen weist deshalb einen Verlust von 654000 Franken auf, wo das Budget einen Bonus von 300000 Franken vorsah. Es resultiert eine Abweichung von 954000 Franken. Es muss nicht viel weiter nach den Gründen fürs Defizit gesucht werden. Hätte der Abschluss im November 2018 oder im Januar 2019 stattgefunden, wäre das Finanzergebnis ausgeglichen gewesen», erklärte Aroldo Cambi. Er betonte auch, dass die Anlagen in den letzten sechs Jahren mehrere Millionen eingebracht haben und 2018 eher eine Ausnahme ist.
Zudem hat der sinkende Mitgliederbestand einen Ertragsverlust von 170000 Franken verursacht. Dieser Tendenz muss entgegengewirkt werden. Angesichts der Altersstruktur unserer Mitglieder hat eine Verjüngung absolute Priorität.
Darüber hinaus unterstrich Aroldo Cambi die Disziplin im SEV, dank der die finanziellen Belastungen unter Kontrolle gehalten werden können.