GAV SBB/SBB Cargo: zurück zur Basis
Nach langen Monaten zäher Verhandlungen, bei denen die Mobilisierung der Basis eine entscheidende Rolle spielte, ist der neue SBB-GAV unter Dach. Er tritt am 1. Mai 2019 in Kraft und kann frühestens auf den 30. April 2022 gekündigt werden. In den letzten Tagen war der SEV vor und in Bürogebäuden, Werken, Unterhaltsanlagen, Depots und weiteren Personalräumen präsent, um den Mitgliedern für ihr Engagement zu danken.
Die SEV-Vertreter/innen stellen das Verhandlungsresultat mit Flugblättern und Exemplaren der SEV-Zeitung vor, verteilen Schokoherzchen und -taler, beantworten Fragen und nehmen Feedbacks entgegen. Die Reaktionen der Basis sind grösstenteils sehr positiv. Viele Mitglieder geben den Dank an die Verhandlungsdelegation zurück und loben die Arbeit des SEV. Gerade junge Kolleg/innen sind zufrieden und durchaus stolz auf ihre Gewerkschaft und finden deren Arbeit nötig und sinnvoll. Das haben diese Verhandlungen, «bei denen die SBB mit dem Mähdrescher auffuhr», wie es ein Mitglied ausdrückt, einmal mehr klar gezeigt.
Die Präsenz von Gewerkschaftsprofis, Unterverbands- und Sektionsverantwortlichen vor Ort wird sehr geschätzt: die Kolleg/innen schütteln ihnen die Hand, geben sich als Mitglieder zu erkennen, schildern die Situation in ihren Teams und nennen spezifische Anliegen ihrer Berufsgruppen. Viele sind besorgt über die laufende Steigerung der Produktivität, der Anforderungen ans Personal und dessen Belastung. Besonders schwer haben es die Temporären. Viele fürchten weitere Reorganisationen und die Folgen der Digitalisierung. In diesem Umfeld ist der Schutz vor Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen wertvoll.
Dass der SEV die übertriebenen Forderungen der SBB-Führung zurückwies, die Basis mobilisierte und mit deren Hilfe ein gutes Resultat aushandelte, hat das Vertrauen der Mitglieder in die Gewerkschaft und ihr Selbstvertrauen gestärkt. Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sind eine gut organisierte Berufsgruppe, die sich zu wehren weiss!
Yves Sancey/Fi
Fotos: Eric Roset in Genf und Aude Haeni in Lausanne (18. Oktober), Alexander Egger in Bern und Biel (22. Oktober)
Kommentare
Jordan 04/11/2018 10:57:53
Keine Ahnung was so toll an eurer Arbeit sein soll.
Es ist ja finanziell nicht wirklich mehr geworden, allerdings meine ganzen Unkosten schon. Alles wird teuer und meine Lebensqualität immer schlechter, wenn der Lohn nicht mit wächst. Verhandlungen die im großen und ganzen nur das beibehalten wollen was man eh schon hat, sind nicht wirklich erfolgreiche.