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Schienengüterverkehr leidet stark unter dem Wechselkurs

Arbeitsplätze und Verlagerung gefährdet

Nicht nur Exportwirtschaft und Tourismus, sondern auch der Schienengüterverkehr ist vom tiefen Eurokurs massiv betroffen. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV befürchtet, dass Arbeitsplätze verloren gehen, wenn keine Änderung eintritt.

Der SEV stellt mit Enttäuschung fest, dass das Treffen von Wirtschaft, Gewerkschaften und Bund am letzten Freitag keine Resultate gebracht hat. «Wir machen uns Sorgen um Arbeitsplätze und die Verkehrsverlagerung», erklärt SEV-Präsident Giorgio Tuti. Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn, im SEV zuständig für den Güterverkehr, ergänzt: «Die Preise werden meist in Euro gemacht, die Kosten fallen aber weitgehend in Franken an. Das ist eine akute Gefährdung von Arbeitsplätzen in der Schweiz.»

Nachfragen des SEV sowohl bei SBB Cargo als auch bei BLS Cargo haben bestätigt, dass der Eurokurs den Bahnen grosse Probleme bereitet. So haben zwar die Leistungen wieder zugenommen und die Einbrüche aus den Krisenjahren weitgehend wettgemacht, aber der Ertrag hält nicht mit der Entwicklung mit. Falls die Bahnen die Preise an die Kosten anpassen müssten, wäre jedoch mit einer Rückverlagerung auf die Strasse zu rechnen. Das wäre politisch unerwünscht.

«Der SEV verlangt von Nationalbank und Bundesrat griffige Massnahmen, um den Wechselkurs von Euro und Franken wieder in ein angemessenes Gleichgewicht zu bringen», betont Giorgio Tuti. «Wir erwarten dabei, dass der Schienengüterverkehr gleichermassen einbezogen wird wie Exportwirtschaft und Tourismus!»