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Rhätische Bahn: Personal am Anschlag

Die Lok 644 wirbt für den am 29. Oktober geplanten Versuch, auf der Albulastrecke den weltlängsten Reisezug fahren zu lassen – was ohne Engagement und Opfer des Personals nicht möglich wäre. Foto: Markus Cadosch

Die VPT-Sektion RhB fordert ein deutliches Zeichen der Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn.

Das hat die Geschäftsleitung der Sektion, bestehend aus Nöldi Caviezel (Infrastruktur), Emil Strub (Rollmaterial), Andi Brot (Verkauf / Administration), Patrick Cavelti (Lokpersonal) und Roger Tschirky (Zugpersonal) beschlossen. Sie trifft sich in regelmässigen Abständen mit Gewerkschaftssekretär Markus Cadosch, um aktuelle Themen im Zusammenhang mit der RhB zu besprechen.

Nach den schwierigen Corona- Jahren, läuft der Betrieb bei der RhB wieder auf Hochtouren. Dieser Entwicklung hinkt der Personalbestand jedoch immer mehr hinterher und dies führt zu grossen Belastungen in allen Bereichen. Ob beim Bau, beim Unterhalt, an den Bahnhöfen, auf den Zügen oder Loks und natürlich auch in der Administration, das Personal ist immer mehr am Anschlag.

Auf Seiten RhB laufen zwar Rekrutierungsbestrebungen. Es muss aber die Frage gestellt werden, warum es so schwierig ist, geeignetes Personal zu finden. Eine der Antworten ist sicher der Lohn. Die RhB zahlt zwar gute Löhne, ist aber im Quervergleich zu anderen Unternehmungen, vor allem zu anderen Bahnunternehmungen, sicher nicht ein Hochlohn-Unternehmen. Entsprechend gibt es in der GL SEV RhB bei jeder Sitzung engagierte Diskussionen zu diesem Thema. Der Tenor dabei ist eindeutig: Jetzt muss von Seiten RhB im Bereich Lohn ein deutliches Bekenntnis zum Personal erfolgen! Mit dieser Entschlossenheit wird man die Lohnverhandlungen in diesem Herbst führen.

Vom Personal wird viel erwartet. Es unterstützt auch viele Bestrebungen, die RhB gegenüber den Kunden gut zu positionieren. Und ohne Engagement des Personals käme am 29. Oktober der weltlängste Reisezug nicht zustande (im Bild wirbt die Lok 644 für diesen Event). Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, verlangt die RhB dafür auch wieder Opfer, indem sie am Weltrekordwochenende keine zusätzlichen Rasttage bewilligt. Dies passiert ausgerechnet in einer Zeit, in welcher in Graubünden Zwischensaison herrscht und das Personal eigentlich die in den Saisonmonaten angehäuften Mehrzeiten abbauen könnte. Das Personal springt nach Möglichkeit immer ein. Bisher mussten praktisch keine Züge wegen Personalmangel ausfallen. Dies alles war und ist nur möglich, dank dem grossen Einsatz des Personals.

Und genau dieses Personal erwartet nun endlich mehr als nur warme Worte der Wertschätzung. Das Personal erwartet nun endlich wieder einmal ein deutliches Zeichen im Lohnbereich.

SEV