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BLS-Lokpersonal

Offener Brief führt zu Verbesserungen

BLS-Lokführer/innen haben einen Weg gefunden, um ihre Anstellungsbedingungen zu verbessern.

Wer mit seinen Anstellungsbedingungen nicht zufrieden ist, hat durchaus Möglichkeiten, diese mitzugestalten. Das Beispiel des BLS-Lokpersonals zeigt dies deutlich. Ein offener Brief an die BLS-Führung vor knapp einem Jahr führt nun zu einer Vielzahl an Massnahmen für die Attraktivität des Lokführerberufs und der BLS als Arbeitgeberin.

Auf Initiative einer Gruppe von Lokführenden der BLS hat sich der SEV-LPV vor knapp einem Jahr mit einem offenen Brief und über 470 mitunterzeichnenden Lokführerinnen und -führern an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der BLS gewendet. Dem Brief vorausgegangen war die Ankündigung von Massnahmen im Rahmen des BLS-Sparprogramms Best Way. Das Lokpersonal hatte Bedenken, dass mit der Umsetzung dieser Massnahmen die Qualität leidet, die Sicherheit gefährdet ist und die Funktion des Lokführers bei der BLS an Attraktivität verliert, nicht zuletzt auch aufgrund von Personalmangel.

In drei intensiven Besprechungen zwischen September 2019 und März 2020 haben die BLS und eine Delegation SEV-LPV verhandelt. Dank dem grossen Einsatz des Lokpersonals und des SEV-LPV konnte nun ein gutes Ergebnis erzielt werden. Die Parteien einigten sich auf neue Planungsvor-gaben für Personenverkehrsdienste Lokpersonal mit Gültigkeit ab Fahrplanwechsel Dezember 2020.

Mehr Personal soll Entlastung bringen

Unter anderem will die BLS eine hohe Anzahl neue Lokführende rekrutieren, um Personalmangel entgegenzuwirken und dem Mehrbedarf durch Mehrverkehr sowie den Auswirkungen der Demografieentwicklung zu begegnen. Diese Massnahme kann allerdings nicht kurzfristig umgesetzt werden, da die Personalrekrutierung und Ausbildung entsprechend dauern. Sie wird aber mittelfristig die Personalsituation entschärfen und den Mitar- beitenden mehr Spielraum beim Bezug von Treueprämien und Ferien geben.

Neue Regelungen für Pausen und Schichten

Nebst den bestehenden Arbeitszeitregelungen sollen ergänzende Planungsvorgaben für die Pausen umgesetzt werden. WC-Gänge sollen auch ausserhalb von Pausen und Arbeitsunterbrechungen möglich sein.

Bei den Dienstlängen konnten Eckpunkte definiert werden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind. Das mehrmalige Befahren einer Linie war ebenfalls Gegenstand der Diskussionen. Auch in diesem Thema erzielte man eine Einigung.

Lösungsorientierte Diskussionen bringen gutes Ergebnis

Der zuständige SEV-Gewerkschaftssekretär Michael Buletti, zeigt sich zufrieden mit dem Resultat: «Besonders die Klarheit in Bezug auf die Pausenlagen und die Regelung der Dienstschichten sind zu begrüssen. Wichtig ist jetzt aber natürlich, wie die BLS die neuen Planungsvorgaben per Fahrplanwechsel im Dezember 2020 umsetzt. Der SEV wird genau hinschauen und seine Mitglieder unterstützen.»

Chantal Fischer