SEV-Info
Die Verspätungen und der Lohn
Der SBB-Chef lanciert eine absurde Idee - der SEV stellt klar.
In der «Sonntags-Zeitung» kündigt SBB-Chef Andreas Meyer an, dass künftig die Ursachen für Verspätungen bis hin zu einem einzelnen Verantwortlichen verfolgt werden sollen – mit Auswirkungen auf dessen Lohn. (Nur wenige Stunden nach Erscheinen der Zeitung hat die SBB versucht, mit einer «Präzisierung» die Empörung zu bremsen – zu spät...)
Der SEV hält dazu fest:
- Die Bahn in der Schweiz ist die pünktlichste in Europa. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich tagtäglich für höchste Pünktlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Bahn ein.
- In den vergangenen Jahren ist die Leistung im Personen- und Güterverkehr laufend gesteigert worden, bei gleichzeitigem Abbau von über 10‘000 Stellen. Von dieser Produktivitätssteigerung haben die SBB-Spitzen mit ihrem Bonus profitiert, wogegen das Personal mit Lohnabzügen rechnen muss, um die Pensionskasse zu sanieren.
- Wo es zu Verspätungen kommt, ist es fast immer ein Zusammenspiel mehrerer Umstände und nicht ein Fehler eines Einzelnen. Wer etwas anderes behauptet, kennt das System Eisenbahn überhaupt nicht.
- Einsparungen beim präventiven Unterhalt sind ein wesentlicher Grund für Störungen im Bahnnetz. Wird deswegen der SBB-Spitze der Lohn gekürzt?
- Der SEV ist gewappnet für Forderungen der SBB bei den nächsten GAV-Verhandlungen. Zurzeit ist die Erarbeitung des eigenen Forderungskatalogs im Gang – auch der SEV wird seine Vorstellungen zum Leistungslohn einbringen, allerdings genau im umgekehrten Sinn als der Vorschlag von Andreas Meyer!
Wir fragen uns: Weshalb macht der SBB-CEO «seine» Bahn und «sein» Personal öffentlich schlecht? Ist das der Vorgeschmack auf die GAV-Verhandlungen? Nicht mit uns!