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GAV Zentralbahn

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Die Zentralbahn (zb) will den GAV erneuern und an AZG-Bestimmungen anpassen, was in einzelnen Bereichen massive Auswirkungen hätte. In sechs intensiven Verhandlungsrunden konnte die SEV-Verhandlungsdelegation die zb davon überzeugen, dass ein neuer GAV nicht kostenneutral umgesetzt werden kann, und dass das Unternehmen dafür Geld in die Hand nehmen muss. So entstand ein erstes Verhandlungspaket, über das die Kolleginnen und Kollegen der zb am 27. Juni befinden konnten.

Die Mitgliedversammlung war sehr gut besucht, sowohl von Mitgliedern als auch von Nicht-Mitgliedern. Das Thema bewegt. Die rund 50 Teilnehmenden liessen sich über den Stand der Dinge informieren, führten engagierte Diskussionen und stellten zahlreiche Fragen. Trotz der bisherigen Verhandlungen ist vieles noch offen. «Der GAV-Verhandlungsprozess scheint nicht wirklich auf Kurs zu sein», äusserte sich ein Teilnehmer kritisch. Zu fortgeschrittener Stunde fand die Abstimmung über dieses erste Verhandlungspaket statt. Und das Resultat fiel eindeutig aus: Die stimmberechtigten SEV-Mitglieder lehnten das Paket einstimmig – bei einer Enthaltung – ab. Die Anwesenden stellen sich nicht grundsätzlich gegen eine Weiterentwicklung des GAV. Die Vorlage müsse aber ausgewogener sein und Nachteile für einzelne Berufskategorienbesser ausgleichen. Insbesondere die Abschaffung der Pausenzuschläge und die Ungleichbehandlung der verschiedenen Berufskategorien in Bezug auf eine Neuregelung gaben zu reden. «Das Angebot ist unsolidarisch, eine Gleichbehandlung aller Kolleginnen und Kollegen ist damit nicht gegeben», hiess es im Saal.

Der zuständige SEV-Gewerkschaftssekretär Toni Feuz zeigte sich wenig überrascht über diesen Ausgang: «Das Resultat ist meines Erachtens auch Ausdruck einer gewissen Unzufriedenheit – über alle Berufskategorien hinweg – mit der Geschäftsleitung der Zentralbahn, die ab und an weit weg von der Basis argumentiert».

Die zb wurde am Folgetag über die Ablehnung informiert. «Ich gehe davon aus, dass der bestehende GAV somit verlängert und die Weiterführung frisch verhandelt wird», meint Toni Feuz. Wie die Zentralbahn dazu steht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Chantal Fischer
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