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SBB Cargo

Petition RBL: Taten statt Worte!

Die Arbeitsbedingungen im Rangierbahnhof Limmattal (RBL) werden immer prekärer. Angekündigte Massnahmen von Seiten SBB Cargo fruchten wenig. Nun haben die Mitarbeitenden genug und starten eine Petition, mit der Unterstützung des SEV.

Auf die Drehscheibe des Schweizer Güterverkehrs sollte die SBB eigentlich stolz sein, doch spürt das Personal davon wenig.

Der RBL ist die Drehscheibe des Schweizer Güterverkehrs. Täglich werden auf der grössten Sortieranlage für Güterwagen der Schweiz mehrere Tausend Rangierbewegungen durchgeführt. Eigentlich sollte die SBB stolz auf diesen Ort sein, wo hunderte Mitarbeitende tagtäglich dafür sorgen, dass der Gütertransport von der Strasse auf die Schiene umgelagert werden kann. Doch von diesem Stolz ist im Moment nur wenig zu spüren. «Die Anzahl erkrankter Kolleginnen und Kollegen ist besorgniserregend und die Unfallgefahr ist akut», bemängelt SEV-Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn die Situation auf dem RBL aufgrund der Rückmeldungen von Kollegen. Zwar hat SBB Cargo Massnahmen versprochen, doch spürbar sind diese kaum.

Nun haben die Mitarbeitenden gemeinsam mit dem SEV eine Petition gestartet, in der sie konkrete Probleme benennen und Lösungen fordern:

  • Die Arbeitsbelastung ist aufgrund des akuten Personalmangels zu hoch. Es braucht dringend mehr qualifizierte und erfahrene Fachpersonen im RBL.
  • Die Arbeitsdichte (Stress) und Arbeitserschwernisse (Hitze, Kälte, Regen, Schnee) gefährden ernsthaft die Gesundheit des Personals. Es braucht dringend eine Reduktion der Aufgaben in der verfügbaren Zeit.
  • Die erforderlichen qualifizierten Kompetenzen sind nicht immer und nicht in genügendem Ausmass vor Ort verfügbar. Es braucht dringend ständig anwesende Technische Kontrolleure Cargo (TKC).
  • Aus Loyalität gegenüber dem Bedarf der Unternehmung wurde in den Sommermonaten sogar auf geplante Ferien verzichtet. Nun wurde in der Winterzeit ohne Absprache Kompensation angeordnet. Einteilung und Planung bedarf der Mitwirkung der Betroffenen.

Die Erschöpfung bei den Mitarbeitenden ist gross, und sie werden für ihre (Sonder-)Leistungen nur schlecht entlöhnt, was ein Mangel an Wertschätzung ist. Auch fehlt es an Erholungszeit, die Arbeitsbelastung nimmt ständig zu. «Es braucht jetzt dringend spürbare Verbesserungen, wir erwarten in den nächsten Wochen konkrete Taten seitens SBB Cargo», fordert Philipp Hadorn. «Die Probleme sind seit vielen Monaten auch der Leitung bestens bekannt, und weitere Versprechungen ohne ausreichend Taten gefährden den Betrieb ernsthaft. Ohne eine Verbesserung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen kann auch die überfällige, endlich laufende Rekrutierung neuer Mitarbeiter:innen kaum erfolgreich sein.»

«Noch sind wir bereit, unser Bestes zu geben, noch …» heisst es in der Petition. SBB Cargo hat also nur kurz Zeit, Veränderungen vorzunehmen, damit der Betrieb nicht am «Prellbock» endet. Die Übergabe der Petition soll in einigen Wochen erfolgen.

Michael Spahr

Kommentare

  • Willi Pfeiffer

    Willi Pfeiffer 27/01/2023 10:07:37

    "Das Fass darf nicht überlaufen". Ich bin zwar seit bald 24 Jahren pensioniert, fühle mich aber auch heute noch mit der Eisenbahn und deren Personal verbunden. In diesem Sinne wünsche ich baldige Besserung!

  • Dauphin

    Dauphin 31/01/2023 08:07:11

    Il faut savoir écouter et mettre en avant ces ouvriers car c'est la base d'une entreprise solide.