Auf den Spuren von …
Davide Perini, Cheftechniker Sicherungsanlagen Innen (SAI)
Davide Perini, gelernter Elektromechaniker, ist seit 33 Jahren bei der SBB tätig. Er begann am 1. November 1990 als Monteur für Sicherungsanlagen und ist heute Cheftechniker Sicherungsanlagen Innen (SAI). Er hat auch als Störungsmanager und im Kleinunterhalt der Sicherungsanlagen gearbeitet. Die Arbeit hat sich im Laufe der Jahre verändert, aber Davide hat seine Leidenschaft für seinen Beruf nicht verloren.
Die Arbeit an den Sicherungsanlagen der SBB ist keineswegs eintönig und hat sich in den letzten drei Jahrzehnten stark weiterentwickelt: «Als ich anfing, wurde jeder einzelne Bahnhof durch eine eigene Anlage gesichert, die vor Ort bedient wurde, doch im Laufe der Jahre hat sich die Technik weiterentwickelt», berichtet Davide. «Heute können die Anlagen ferngesteuert werden (ILTIS) und sind stärker zentralisiert.»
Davides Aufgabe besteht darin, die Sicherungsanlagen, die den Zugverkehr steuern, zu warten, Fehler zu suchen und zu reparieren und manchmal (aber immer seltener) Anlagen zu bauen. «Heute steuert das Betriebspersonal den Zugverkehr mit Hilfe einer Technologie, die verschiedene Arten von Sicherungsanlagen kombiniert, von denen die ältesten noch Relais sind (Domino 67) und die neusten elektronisch», erklärt Davide. Seine Augen leuchten, während er von seiner Arbeit erzählt.
Man muss immer an alles denken
Wenn Davide nicht im Pikettdienst ist, beginnt sein Arbeitstag morgens im Büro. Dort plant er die Wartungsarbeiten, beantragt Zeitfenster zwischen den Zügen oder festgelegte Sperrungen, damit an den Gleisen/Anlagen gearbeitet werden kann, leitet diese Anträge an den Betrieb weiter und bereitet das Sicherheitsformular vor. Zudem macht er Arbeitsvorbereitungen für jene, die vor Ort gehen, und führt geplante Arbeiten auch selber vor Ort aus. Seine Aufgabe ist es zudem, für die Sicherheit während der Arbeiten zu sorgen. «Wenn ich im Pikettdienst bin, werde ich bei einer plötzlichen Störung vom Operation Management Center (OMC) alarmiert und gehe vor Ort, um diese Störung zu beheben. In solchen Fällen bin ich normalerweise allein und somit im Selbstschutz in Absprache mit dem Betrieb für die Sicherheit verantwortlich. Wenn jedoch mehr als einer von uns eingreifen muss, ändert sich die Art der Sicherung. Grundsätzlich muss ich neben mir selbst auch die Anlage und den Verkehr schützen. Denn das Ziel ist es, Störungen möglichst rasch, sicher und mit den nötigen Kontrollen zu beheben, um der Kundschaft einen guten Service zu bieten.»
«Ich löse gerne Probleme»
Davide liebt seine Arbeit. Das merkt man daran, wie er darüber spricht. Vor allem gefällt ihm die Tatsache, dass man im Kopf aktiv dabei sein muss, weil die Situationen immer unterschiedlich sind und man dazu die am besten geeignete Massnahme finden muss. «Ich mag die Suche nach Fehlern und nach Problemlösungen und bin auch gerne für jüngere Kollegen da.» Zudem muss er sich stets auf dem Laufenden halten und immer wieder neue Dinge lernen, denn die Technik entwickelt sich weiter. Auch gibt es heute häufiger technische und IT-Updates als früher.
Gewerkschaftliches Engagement
«Ich bin dem SEV sofort beigetreten, als ich bei der SBB angefangen habe – zuerst einfach als Mitglied, aber dann bin ich in den Vorstand der Sektion BAU Tessin eingetreten und habe immer versucht, eine aktive Rolle zu spielen», sagt Davide, der vor zwei Jahren Sektionspräsident wurde. Als solcher versucht er, «für das Wohl der ganzen Sektion zu arbeiten. Das ist nicht immer einfach, aber ich bin immer bereit, an die vorderste Front zu gehen, wenn es nötig ist.»
Seiner Ansicht nach muss die Gewerkschaft ihr Handeln danach richten, was der Arbeitgeber tut: «Wenn die SBB korrekt arbeitet und die Vorschriften und Vereinbarungen gegenüber ihren Mitarbeitenden hundertprozentig respektiert, muss die Gewerkschaft nur wachsam sein. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen zusammenarbeiten, damit das Unternehmen funktioniert, und die Gewerkschaft ist dazu da, dies zu ermöglichen und die Arbeitnehmer:innen zu schützen.»
Davide ist auch Mitglied der Personalkommission – eine Rolle, die ihm gefällt, weil sie ihm die Möglichkeit gibt, bestimmte Probleme zu lösen: «Ich helfe gerne anderen, und da ich als SBB-Mitarbeiter sowohl in der Gewerkschaft als auch in der Personalkommission tätig bin, habe ich einen Überblick, der mir hilft, jede dieser drei Rollen besser wahrzunehmen.»
Davide Perini ist seit 18 Jahren mit Monica verheiratet und hat zwei Söhne: den 21-jährigen Henrique und den 17-jährigen Lorenzo.
Veronica Galster