| Aktuell / SEV Zeitung

Sicherungsanlagen bei SBB Infrastruktur

Neues Laufbahnmodell ist gut für SA Aussen – übergeht aber SA Innen

Für die SAA-Monteure ist das neue Laufbahnmodell ein Fortschritt. © SBB/Clemens Laub

Für das SBB-Personal im Bereich Sicherungsanlagen Aussen führt ein neues Laufbahnmodell zu besseren Anstellungsbedingungen, nicht aber im Bereich Sicherungsanlagen Innen. Der SEV findet ersteres gut, verlangt aber auch für den Bereich SA Innen eine Überprüfung und Verbesserung.

SBB Infrastruktur hat für die Mitarbeitenden, die bei Verfügbarkeit und Unterhalt (VU) die Sicherungsanlagen (SA) unterhalten, ein neues Laufbahnmodell erarbeitet und am 15. Februar der Verhandlungsgemeinschaft unter Federführung des SEV vorgestellt.

Die VG verlangte ein Konsultationsverfahren und gab am 11. März folgende Stellungnahme ab: «Wir können das Projekt unterstützen, insofern es zu besseren Anstellungsbedingungen für den Bereich SA Aussen (SAA), beim Kleinunterhalt (KLU) und bei Mitarbeitenden Gasweichenheizung (GWH) führt und der Personalmangel damit eventuell bekämpft werden kann. Eine Überprüfung und Verbesserung für den Bereich SA Innen (SAI) ist aber gleichzeitig für uns zwingend.»

Verbesserungen nur bei SAA, KLU und GWH

Bei KLU beginnt die Monteurlaufbahn nicht mehr im Anforderungsniveau B, sondern im C. Eine Anzahl von GWH-Monteuren mit AN D werden an wichtigen Standorten (Knoten) ins E befördert. Weiter wird bei SAA zusätzlich zum Chefmonteur (Professional) im AN G neu ein Chefmonteur Senior im H geschaffen, um die Teamleitenden in Fachführungsaufgaben zu entlasten. Auch die Teamleitenden SAA steigen vom H ins I auf. Bei SAI dagegen wird keine zusätzliche Funktionsstufe eingeführt um die Teamleitenden in Fachführungsaufgaben zu entlasten, und die Teamleitenden behalten AN I. Insgesamt werden bei SAA 65 Mitarbeitende höher eingereiht, bei SAI niemand. Die SBB begründet die Änderungen mit neuen Stellenbeschrieben, einer Angleichung zwischen SAA und SAI, der Belastung der Teamleitenden und der Rekrutierungssituation.

«Wir freuen uns, dass auch bei SA endlich etwas vorwärts geht», sagt Gewerkschaftssekretär Urs Huber. «Für die Kollegen und Kolleginnen von SAA gibt es Bewegung bei der Laufbahn und den Einreihungen. Gut so und höchste Zeit. Der SEV forderte schon lange Massnahmen im ganzen Bereich SA und machte seit Jahren Druck.» Für Huber kommt nun aber das grosse Aber: «Wir sagten immer der Bereich SA. Wie die SBB dazu kommt, den ganzen Bereich SAI nicht zu berücksichtigen, ist absolut nicht nachvollziehbar. Und man hat ihn nicht etwa vergessen, nein, die Projektleitung VU behauptet sogar, es gebe hier keinen Handlungsbedarf. Gewisse Aussagen liessen mich zweifeln, ob wir auf dem gleichen Planet leben, etwa die, dass es bei SA keine speziellen Probleme bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden gebe. Der Umsetzung SAA stimmten wir klar zu, verlangten aber eindringlich Nachbesserungen bei SAI. Die nichtssagenden Antworten dazu waren nicht akzeptabel.» Nun soll eine Aussprache mit der Leitung VU stattfinden. «Da wollen wir nochmals Klartext reden.»

Für Jan Weber, Zentralpräsident Bau und selber bei SA tätig, sind angesichts der Rekrutierungsprobleme auch bei SAI höhere Einreihungen nötig. «Wir haben in vielen Teams zu wenig Leute, die Pikett machen können. In der Privatwirtschaft verdienen Fachkräfte mit einem weniger breiten Aufgabenspektrum meist mehr, ohne in der Nacht oder an Wochenenden zu arbeiten. Die SBB muss transparent machen, wie und weshalb sie die Funktionen bei SAI und SAA so eingereiht hat.»