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Versammlung in Bellinzona kritisiert Verhandlungsmethoden von SBB Cargo International

Teile und herrsche? Nicht mit uns!

SBB Cargo International muss zur Kenntnis nehmen, dass ihr Personal dem SEV ein klares Mandat gegeben hat für die Verhandlungen über Massnahmen wegen des starken Frankens.

Die Versammlung stellte klar: Für’s Personal verhandelt nur die Verhandlungsgemeinschaft der Gewerkschaften unter Führung des SEV.

«Seit zehn Jahren führe ich Verhandlungen», sagte SEV-Gewerkschaftssekretär Angelo Stroppini am Sonntag, 7. Juni, in Bellinzona den versammelten Lokführern von SBB Cargo International, «doch noch kein Arbeitgeber hat mir je gesagt, dass die Gewerkschaften Steine auf dem Weg zu Lösungen seien! SBB Cargo International aber hat mir das gesagt. Diese Haltung zeigt, in welchem gespannten Klima diese Verhandlungen stattfinden.»
Angelo Stroppini kritisierte mit klaren Worten den Versuch der Unternehmensspitze, den Gewerkschaften ihre Legitimität als Vertretung der Lokführer und als Verhandlungspartner abzusprechen.
«Die Direktion muss akzeptieren, dass die Gewerkschaften für euch sprechen», stellte der Leiter der Verhandlungsgemeinschaft der Gewerkschaften (VG), SEV-Gewerkschaftssekretär Martin Allemann, klar. Worauf die Versammlung in Stein gemeisselt festhielt, dass bei diesen Verhandlungen nur und wirklich nur die VG für sie das Wort führt.
Überhaupt nicht goutiert haben die versammelten Lokführer dagegen, dass SBB Cargo International fünf Lokführer von Bellinzona «privat» nach Olten einlud – vermutlich, um sie abzutasten.«Damit sind wir nicht einverstanden, wir lassen uns nicht auseinanderdividieren!», explodierte der Saal. «Dieser Versuch ist keine gute Idee. Auch wir kennen die Devise ‹Teile und herrsche›!», bekräftigte Thomas Giedemann, Lokführer bei SBB Cargo International und SEV-Vertrauensmann, der schon bei mancher Verhandlung dabei war.

frg / Fi