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Zehn Jahre Abbau bei den Rangierbahnhöfen

Bessere Zukunft durch Zusammenarbeit?

SEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huber fordert gute Lösungen für alle Betroffenen – vor allem für die Kollegen, die ihre Stelle im RB Däniken verlieren.

Urs Huber erinnert daran, dass die Rangierbahnhöfe der Infrastruktur schon immer stark vom Geschäftsgang und den Plänen von SBB Cargo abhängig waren.

Seit 2005 habe ich bei den Rangierbahnhöfen RB von SBB Infrastruktur immer das gleiche Bild erlebt: Abbau, Abbau, Schliessungen, Schliessungen. Geschlossen wurden in zwei Schritten der RB Biel, die Anlagen Rotkreuz und Olten. Und von Chiasso bis Basel, von Buchs bis Lausanne, immer und immer wieder wurde der Personalbestand gedrückt. Die Kollegen dieser RBs waren immer abhängig vom Geschäftsgang bei Cargo und deren aktuellen Plänen. Wir haben uns beim SEV dagegen gewehrt, wir machten Versammlungen, Protestaktionen, eine Arbeitsunterbrechung usw. Aber da der Wagenladungsverkehr WLV unter Kosten- und Umsatzdruck stand, mussten die RB-Kollegen immer wieder feststellen: Den letzten beissen die Hunde – Cargo entscheidet und wir bluten!

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Verschiebung der Leute vom Rangierbahnhof Limmattal (RBL) und von Lausanne Triage zu Cargo auch eine Chance. Alle werden übernommen und dürfen wieder auf mehr Tagdienste, interessante Berufsbilder, bessere Einreihungen usw. hoffen. Natürlich ist es für die Betroffenen so einfach nicht, aber besser als ein purer Stellenverlust wie gehabt.

Anders die Schliessung des RB Däniken: Die Stellen dieser Kollegen sind wirklich weg. Hier ist sehr speziell, dass es eine lange Ankündigungsphase gibt, die Stellen sollen frühestens im Dezember 2015 wegfallen. Viele Mitarbeitende sind auch schon etwas älter. Für sie fordern wir insbesondere eine Unterstützung der SBB bei einer Pensionierungslösung. Über 40 Jahre lang strenge Arbeit im Schichtbetrieb, vor allem in den letzten Jahren extrem viel Nachtdienst, viele mit schwerer, gefährlicher Arbeit: Da ist eine Unterstützung nicht mehr als recht. Von heute 27 Stellen bleiben nur 10, für 17 Kollegen braucht es Lösungen. Dafür werden wir kämpfen, denn in 1½ Jahren muss dies möglich sein.
Die Kollegen vom RB Mülligen, der im Dezember 2015 geschlossen werden soll, sind dank der Nähe zum RBL besser dran. Sie haben eine Zusage von Cargo.

Wieder einmal grosse Sorgen und Veränderungen für Rangierer, Rangierspezialisten, Rangierlokführer, Operative Rangierleiter, Zugverkehrsleiter usw. Für den SEV ist klar: Im RBL und in Lausanne Triage geht es weiter bei Cargo, sicher noch mit vielen Fragezeichen für die Betroffenen, im RB Däniken braucht es Lösungen und Angebote. Und so oder so braucht es genau für diese Situationen einen guten GAV!

Urs Huber, Leiter SEV-Team SBB Infrastruktur