Rangierpersonal
RPV Genf: Erste Schritte in die richtige Richtung
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Seit der Übergabe der Petition des RPV Genf am 16. Juli an den Leiter Zugführung und Rangier in Bern (SEV-Zeitung vom 30. August) «haben Veränderungen stattgefunden, die in die richtige Richtung gehen, wenn auch noch gewisse Dinge verbessert werden müssen», bilanziert Sektionspräsident Qamil Lutfiu.
Fast alle rund 60 Mitarbeitenden am Bahnhof Genf-Cornavin haben die Bittschrift unterschrieben, die folgende drei Forderungen stellte: 1. ausgeglichenere Dienste, weil der ständige Wechsel zwischen sehr langen und sehr kurzen Touren ermüdet und den Beruf mit dem Privatleben unvereinbar macht. 2. Entschärfung der Gründe für die Zunahme der Krankheitsfälle, wohl bedingt durch Erschöpfung als Folge der unregelmässigen und überlangen Touren. 3. Angemessene Pausenräume.
Die Leitung antwortete schriftlich, dass sie die Forderungen anerkenne und die Zuständigen in Genf beauftragt habe, Lösungen zu finden. Am 5. November fand dann ein Treffen von Regionalleitung, Standortleitern, SEV- und Personalvertretern statt. «Man hörte uns zu und nahm unsere Anliegen ernst», anerkennt Qamil Lutfiu. So sind die Personalräume renoviert worden, und es gibt nun beispielsweise einen Mikrowellenofen und Kochplatten sowie einen abgedunkelten Ruheraum mit drei Stressless-Sesseln.
«Man hat sich auch wirklich bemüht, die Touren ausgeglichener zu gestalten», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Vincent Barraud. So ist die Zahl sehr kurzer Touren reduziert worden, ebenso die Zahl sehr langer Touren (von 41 auf 5), wie auch die Zahl von Touren mit Pausen von über 30 Minuten Länge (von 111 auf 5). Damit ist man dem Wunsch der Mitarbeitenden nach kurzen Pausen nachgekommen. Limitiert worden ist auch die Anzahl Touren, die vor 4 Uhr frühmorgens beginnen.
«Allerdings bleiben die Touren ein bisschen vermischt und zu unregelmässig, sie enden manchmal sehr spät oder beginnen sehr früh», sagt Osmani Enver, Vizepräsident des RPV Genf. «Das ist ein bisschen wie eine Achterbahn. Solche Touren sind ermüdend und dem Familienleben nicht zuträglich.» Auch gibt es immer noch Touren, die vor einem freien Tag erst um 5 Uhr morgens enden, was grundsätzlich problematisch ist, wie Qamil Lutfiu festhält. «Denn dann genügen zwei freie Tage nicht, um sich zu erholen.»
Yves Sancey