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Simon Burgunder antwortet

Sparvorschläge schaden dem öV-Personal

Am 5. September hat eine Expertengruppe Vorschläge präsentiert, wie die strukturellen Defizite des Bundes beseitigt werden sollten. Inwiefern ist der öffentliche Verkehr betroffen?

Zu den Sparvorschlägen der Expertengruppe gehört auch ein Verzicht auf die Förderung des Schienengüterverkehrs. Damit droht eine Verlagerung auf die Strasse, insbesondere beim Einzelwagenladungsverkehr. © SBB Cargo

Einmal mehr soll beim öV gross gespart werden! Die Expertengruppe will beim Regionalen Personenverkehr (RPV), bei der Förderung der Nachtzüge, beim Güterverkehr und der Infrastruktur kürzen. Total sollen über die nächsten fünf Jahre rund 2,5 Mrd. Franken eingespart werden. Die Einsparungen hätten erhebliche Auswirkungen auf den öV.

Im Einzelnen bedeuten die Vorschläge:

  • Kosteneinsparungen oder Tariferhöhungen im RPV. Solche Massnahmen wirken sich negativ auf die Arbeitsbedingungen des Personals aus.
  • Weniger Mittel im Bahninfrastrukturfonds (BIF) gefährden den Substanzerhalt und den dringend nötigen Ausbau der Bahninfrastruktur. Sicherheit und Funktionsfähigkeit des öV werden verschlechtert.
  • Ohne finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand wird es nicht möglich sein, den Schienengüterverkehr in der Schweiz (EWLV) aufrechtzuerhalten. Hunderte von Arbeitsplätzen bei SBB Cargo müssten abgebaut werden.
  • Der Ausbau des Angebots an Nachtzügen und der Ersatz von Dieselbussen durch klimafreundliche Fahrzeuge wären nicht möglich.

Die Sparvorschläge wären also nicht nur schlecht fürs Personal, sondern auch für die Nutzer:innen von Transportdienstleistungen des öV und das Klima. Zukunfts- und gesellschaftsorientierte Politik ist das nicht – strukturelle Defizite hin oder her.

Simon Burgunder

Simon Burgunder ist Koordinator Verkehr im SEV.
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