1. Mai 2021
Solidarität ist jetzt wichtiger denn je
Die Pandemie, die für Hunderttausende zu Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit und sinkenden Einkommen geführt hat und den öV-Unternehmen durch den Einbruch der Passagierzahlen und damit der Billetteinnahmen enorme Verluste gebracht hat und weiter bringt, war auch das zentrale Thema der 1. Mai-Kundgebung des SEV in Zürich.
In der Europaallee versammelten sich rund 30 SEV-Mitglieder und zogen zum nahen Negrellisteg, der neuen Fussgängerbrücke über die Gleise vor dem Hauptbahnhof. Dabei sorgte die Band «Borumbaia» mit ihren Trommeln für Stimmung und lockte zahlreiche Passant/innen an.
«Der 1. Mai ist der Tag der Solidarität», sagte Peter Käppeler, Zentralpräsident des Unterverbands AS auf dem Steg. «Daher denken wir heute an alle, die keinen Job haben oder ihre Arbeit verloren haben. Unsere Solidarität geht auch an alle, die rund um die Uhr arbeiten müssen, etwa im Transportsektor oder Gesundheitswesen, die bis zur Erschöpfung arbeiten ohne angemessene Entlöhnung.»
Pandemie hat Bedeutung des Service public gezeigt
SEV-Präsident Giorgio Tuti lenkte den Fokus auf den öffentlichen Verkehr: «Ihr, die öV-Mitarbeitenden habt während der ganzen Pandemie dafür gesorgt, dass das Land in Bewegung bleibt. Auch wenn die Züge und Busse weniger ausgelastet waren, war es jederzeit klar, dass man von A nach B kommt. Für den Zusammenhalt des Landes war und bleibt das sehr wichtig. Während der Pandemie wurde sichtbar, was wir bereits wussten: Wie wichtig ein guter Service public ist. Wir Gewerkschaften setzen uns dafür ein, dass der Service public ausgebaut wird, für sichere Arbeitsplätze und gute Anstellungsbedingungen – für das Personal und für die Zukunft des öV. Dieser spielt auch bei der Klimafrage eine zentrale Rolle: Der öV ist Teil der Lösung!»
Trotz anhaltender Pandemie fanden an gut 40 Orten in der Schweiz 1. Mai-Feiern statt. Bei vielen war der SEV Mitorganisator oder mit Mitgliedern gut vertreten. Daneben verteilte der SEV Äpfel an Kolleg/innen, die auch am Tag der Arbeit dafür sorgten, dass die Schweiz nicht stillstand.
SGB fordert soziale Wende
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund forderte in seinem traditionellen 1. Mai-Aufruf eine «soziale Wende»: «Die Pandemie hat die Ungleichheiten verstärkt, die tiefsten Einkommen haben am stärksten gelitten», erklärte SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard im SGB-Livestream. «Nach dem Kampf gegen das Virus ist es höchste Zeit, den sozialen Kampf wieder aufzunehmen – für bessere Löhne, würdige und sichere Arbeitsplätze und gute Renten.»
Elisa Lanthaler & Markus Fischer
Bilder und Videos unter www.sev-online.ch/1mai und www.facebook.ch/verkehrsgewerkschaft.