Petition «Hände weg vom FVP»
23'000 Unterschriften in Kürze
Das Leben in der Schweiz läuft seit Wochen verlangsamt. In dieser Ausnahmesituation ist es schwierig, über etwas anderes zu sprechen als die Coronavirus-Krise. Der SEV will dennoch Bilanz ziehen über die Unterschriftensammlung für die Petition «Hände weg vom FVP», die er Anfang Februar lanciert hat. Die Mobilisierung war aussergewöhnlich: Mit über 23000 Unterschriften wurde das Ziel bereits übertroffen!
«Die Unterschriftenbögen wurden enorm schnell zurückgeschickt!» freut sich Vizepräsident Christian Fankhauser, verantwortlich fürs FVP-Dossier beim SEV. «Jedes Mitglied hat mit dem Versand seiner Mitgliederkarte einen Unterschriftenbogen erhalten, und auch die Sektionen haben sich mobilisiert, um diese Petition zu unterschreiben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: über 23000 Unterschriften sind zusammengekommen!»
Diese Zahl ist wenig überraschend für Christian Fankhauser, der sich zusammen mit der gesamten SEV-Leitung und mit Vincent Brodard dafür einsetzt, dass das Personal weiterhin Fahrvergünstigungen erhält.
«Wir waren davon überzeugt, dass unsere Mitglieder, aber auch Nicht-Mitglieder, die Petition unterzeichnen würden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die FVP sind kein Geschenk, sondern ein Lohnbestandteil, der versteuert werden muss – sowohl von den Mitarbeitenden als auch von den Pensionierten. Die Fahrvergünstigungen waren auch Lohnbestandteil der heutigen Pensionierten; sie sind somit auch integraler Bestandteil ihrer Rente. Oder anders erklärt: Ohne FVP wäre der Lohn höher ausgefallen, und damit auch die Rente! Das ist die logische Schlussfolgerung.» Folglich kann man weder dem aktiven Verkehrspersonal noch den Pensionierten vorwerfen, sie profitierten mit den FVP von angeblich «unverschämten Privilegien».
Haufenweise Kommentare!
Mit den über 23'000 Unterschriften hat Christian Fankhauser auch eine Menge interessanter Kommentare erhalten. Wir haben einige ausgewählt, die unserer Meinung nach die Stimmung in allen vier Landesteilen gut abbilden:
«Die Angriffe auf die FVP machen mich stinksauer! Der mögliche Nutzen dieser Attacke ist nichts im Verhältnis zum Imageschaden und der Verschlechterung des sozialen Klimas unter Mitarbeitenden und Pensionierten.»
Ein anderes Mitglied macht eine ähnliche Aussage: «Wahrscheinlich nutzen diejenigen mit GA FVP dieses nicht vollständig. Dennoch bezahlen sie einen Teil davon dem Staat und versteuern das GA. Ein Wegfall der Fahrvergünstigungen würde der Bahn und dem Staat wohl finanziell mehr schaden, als deren Beibehaltung kostet.»
Nicht nur der mögliche Imageschaden wird angesprochen. Auch die Thematik des Klimawandels kommt zur Sprache:
«Ich kaufe ein GA FVP, weil es günstig und angenehm ist, finanziell lohnt es sich aber kaum, da ich auch ein Auto besitze. Würden die Rabatte abgeschafft, wäre mein Auto wohl vermehrt im Einsatz. Und ich wäre wohl nicht allein mit dieser Haltung, was für den öffentlichen Verkehr sehr bedauernswert wäre.»
Es ist vor allem aber das Gefühl der Ungerechtigkeit, das bei den Mitarbeitenden herrscht. Sie kritisieren das Bundesamt für Verkehr dafür, dass ihnen eine Leistung vorenthalten werden soll, die ihnen zusteht. Gleichzeitig wird es als Rentner/in immer schwieriger, über die Runden zu kommen:
«Die Krankenkassenprämien steigen stetig und nun soll unsere Kaufkraft noch weiter geschwächt werden, indem man uns die FVP wegnimmt. Das BAV soll sich doch auf seine Kernaufgaben konzentrieren.»
Und jetzt?
Wie es nun weitergeht, ist angesichts der Corona-Krise unklar. Die FVP sind in einer Vereinbarung zwischen dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und den Gewerkschaften und Berufsverbänden geregelt. Der VöV arbeitet aktuell an einer Lösung, um den Forderungen des BAV, die Anzahl Berechtigter zu reduzieren und Kostentransparenz in den Konten der Transportunternehmen zu gewährleisten, nachzukommen.
Der SEV ist mit den 23000 Unterschriften gewappnet, um in den kommenden Verhandlungen Druck auf den VöV auszuüben.
Vivian Bologna/Übersetzung: chf
Kommentare
Jaton Bernard 02/04/2020 11:25:53
Bonjour,
Qu'en est-il des AG de nos "chers" même "très chers" députés et conseillers à qui l'AG est offert? Sont-ils taxés comme nous? Ou sont-ils toujours dans la configuration des privilèges?
Bonne et belle journée, avec mes meilleures salutations.
Réponse du SEV:
Les parlementaires fédéraux ne bénéficient pas d’un AG FVP. Ils reçoivent une indemnité de déplacement (lieu de résidence- Berne) qui à la valeur d’un abonnement de 1ère classe.
JEAN-PIERRE GENEVAY 02/04/2020 12:04:15
Je ne peux que soutenir nos négociateurs du SEV si même une négociation est soutenable car dans ce cas à part une amélioration des conditions offertes par les FVP (c'est de l'humour) c'est le statu quo qui domine.
Il est par ailleurs difficile de comprendre que l'UTP se croit être aux bottes de l'OFT, l'un et l'autre de ces offices ont certainement d'autres domaines et priorités à traiter par les temps qui courent.
Avec mes amicales salutations.
Jean-Pierre Genevay
Ruchonnet Danièle 08/04/2020 19:10:44
C'est un des derniers avantages qui nous permet de découvrir les merveilleuses régions de Suisse, on est pas riches alors laisser nous encore ce plaisir.
Merci DR